Alexandra Marty
aus Kaltbrunn hat ihr Hobby das Wandern zum Beruf gemacht.
Mit Guggerklängen in der Turnhalle, einem 90er Jahre-Partyzelt auf dem «roten Platz» und einer Ländler-Location im Hofsäli war am «the Big Eleven» vom Samstag Musik und Geselligkeit in allen Ecken des Schänner Mehrweckareals zu finden.
Schänis Ob im traditionellen Gugger-Stil, sprich stampfend und ohrenbetäubend, als tanzbare Version oder lüpfig und gmögig – alle Geschmäcker kamen am «the Big Eleven» auf ihre Kosten. Für den echten und markigen Soundteppich waren die Vollblutfasnächtler natürlich selbst zuständig. Und so kamen sie denn auch kostümiert und geschminkt angerauscht nach Schänis, die Rüssler, die Schnüffler, die Noten-Furzer und Co. Im illustren Guggenmusik-Kreise standen die Gassä Tschäderer selbst an vorderster Front bereit. Zwar nicht beim schränzigen Mittun auf der Bühne, aber als tolle Gastgeber, unterstützt durch Mitglieder der Musikgesellschaft und des Männerchors Schänis. Ohrmuscheln erfüllend umsorgt und mit Big Eleven-Kafi oder anderen kulinarischen Aufstellern ausgestattet, durften sich die Gäste mit allen Sinnen der kakophonischen Klangwelt hingeben.
Wir hatten Gelegenheit, kurz vor dem Start des «Big Eleven» mit Lea Steiner übers Gugger-Fest und den besonderen Spirit der schrägen Töne zu sprechen. Steiner ist Vorstandsmitglied bei den Schänner Gassä Tschäderern und Kommunikationsverantwortliche für «the Big Eleven».
Wie fühlt es sich an, nach zwei Pandemie-Jahren nun wieder Vollgas in Sachen Fasnacht geben zu dürfen?
Wir freuen uns sehr, dass wir «the Big Eleven» endlich wieder durchführen konnten. Da wir die Party zur Fasnachtseröffnung alle drei Jahre durchführen, wäre das Fest ursprünglich für 2021 geplant gewesen. Umso glücklicher sind wir nun, dass wir den Anlass jetzt nach gut zwei Jahren Planung ohne Restriktionen mit allen, die dabei sein wollten, feiern können.
Beim «the Big Eleven» ist der Name Programm. Wer wird denn jeweils in diesen exquisit-exklusiven «Elferclub» gehoben, sprich wer ist diese Crème de la Crème der schränzigen Töne?
Es war uns wichtig, dass wir so viele Guggenmusiken wie möglich aus der Region an unserem Fest vereinen können. Die Formationen aus benachbarten Dörfern trifft man an verschiedenen Fasnacht-Anlässen, man versteht sich gut, hat unter dem Jahr aber nicht wirklich etwas miteinander zu tun. So war es also auch eine Art Zusammenkunft von uns Guggenmusikern. Den weitesten Weg nimmt die Rüsselgugge aus Müllheim TG auf sich, bei denen wir auch schon zu Gast sein durften. So können wir auch Kontakte ausserhalb des Linthgebietes knüpfen.
Entweder man liebt sie oder man hält sich ob der schrägen Töne die Ohren zu. Wie erklären Sie einem Nicht-Fasnächtler die Faszination der Guggenmusik?
Guggenmusik macht einfach Stimmung! Ich verstehe jedoch auch, dass das nicht jedermanns Sache ist. Wenn ich Guggenmusik höre, ruft das bei mir immer ganz spezielle Erinnerungen hervor; Erinnerungen an den Spass, mit anderen zu musizieren, an all die guten Freundschaften, die man in der Guggenmusik schliesst und viele lustige, schöne, aber auch anstrengende Momente, die man mit seinen Gspänli schon erlebt hat.
Wie sieht dieses Jahr das Song-Repertoire der Gässä Tschäderer aus? Welche Evergreens, Hits oder Neuzugänge werdet Ihr an den kommenden Maskenbällen und Umzügen zum Besten geben?
Im Repertoire haben wir von ruhigeren bis richtig schränzigen Liedern alles mit dabei. Hits wie Kids von Robbie Williams und Smells Like Teen Spirit von Nirvana, Vo Vorn von der Schweizer Band Dabu Fantastic und Paid My Dues von Anastacia. Dieses Jahr neu mit dabei ist Old Town Road von Lil Nas und ein Medley mit den bekanntesten Hits von Mark Forster.
Und zu guter Letzt: Was wünschen Sie sich persönlich für die kommende Fasnachtssaison?
Ich wünsche mir, dass wir alle zusammen endlich wieder eine sorglose fünfte Jahreszeit verbringen können. Ich wünsche mir gute Auftritte und unvergessliche Nächte!
Von Gabi Corvi
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