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Donnerstag, 21. Januar 2021
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Neues Jahr, neues Glück, sagt man ja so schön. Schön wäre es tatsächlich, wenn wir 2021 alle mehr Glück hätten. Primär in Sachen Corona. Mögen uns die Impfungen retten und den Weg zurück in die Normalität ebnen. Wissen Sie noch wie das war im ÖV und.. weiterlesen
Das Dorf anders erleben – etwa so könnte der Spaziergang für hindernisfreies Bauen beschrieben werden. Werner Ruch sensibilisierte die Teilnehmenden darauf, was an baulichen Massnahmen verbessert werden könnte, um Menschen mit einer Behinderung den Alltag zu erleichtern.
Gommiswald Werner Ruch ist seit Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen. Er kennt die Tücken, die einer gehbehinderten Person den Alltag erschweren, nur zu gut. Um anderen Menschen mit einer Behinderung das Leben zu erleichtern, setzt er sich aktiv für hindernisfreies Bauen ein. Unter anderem kämpfte er zehn Jahre lang dafür, dass auf dem Klosterplatz des Klosters Einsiedeln ein hindernisfreier Pfad angelegt wird. Am Mittwoch, 9. September sah sein Ziel anders aus: Beim Spaziergang für hindernisfreies Bauen in Gommiswald wollte Ruch die Bevölkerung darauf sensibilisieren, welche Hindernisse in Gommiswald Menschen, die auf einen Rollstuhl, einen Rollator oder auf den Blindenstock angewiesen sind, das Leben erschweren. «Das Alter kommt auf jeden zu. Deshalb betrifft die Hindernisfreiheit uns alle», sagte Ruch.
Um den Teilnehmenden die Bedeutung der Hindernisfreiheit zu vermitteln, standen Rollstühle und Rollatoren bereit, mit denen die Alltagshindernisse hautnah erlebt werden konnten. Die Leitung des Spaziergangs übernahm Gemeindepräsident Peter Hüppi. Mit Interesse verfolgte er, was Werner Ruch zu verschiedenen Orten in Gommiswald zu erzählen hatte. Und hin und wieder trat er mit Ruch in einen Dialog und erklärte, dass hindernisfreies Bauen in Gommiswald an Kompromisse gebunden ist, zum Beispiel weil das Dorf im Hang liegt.
Mit Philipp Koller war auch ein Mitglied der Procap Regionalstelle St.Gallen und Appenzell anwesend. Procap ist eine Beratungsstelle für hindernisfreies Bauen, die schweizweit von Gemeinden hinzugezogen wird, um Bauprojekte auf die Hindernisfreiheit zu prüfen. «Wir berechnen, mit welchen Massnahmen ein Objekt hindernisfrei gestaltet werden kann, aber auch, ob diese Baumassnahmen beim vorliegenden Budget verhältnismässig sind», sagt Koller. Er prüfe rund 150 Projekte pro Jahr. Doch er würde sich wünschen, dass die Hindernisfreiheit in der Gesellschaft einen grösseren Stellenwert einnimmt. «Wir sind bei der Sensibilisierung noch nicht so weit. Viele Bauverwalter kennen unsere Normen nicht. Beim Brandschutz ist das viel eher der Fall», sagt er.
Der Spaziergang führte von der Kirche Gommiswald bis hinauf zum Tertianum Park Ramendingen. Bei der Kirche wies Werner Ruch auf den Boden aus Kopfsteinpflaster hin, dessen Unebenheiten insbesondere für blinde Menschen gefährlich sein können, aber auch das Vorwärtskommen mit dem Rollstuhl erschweren. Von seinem Engagement beim Kloster Einsiedeln weiss Ruch, dass bei der Umgestaltung von Kirchplätzen Konflikte mit dem Denkmalschutz entstehen können. Auch Koller kennt dieses Problem: «Der Denkmalschutz ist unser grösster Gegenspieler.» Weiter sieht Ruch beim Trottoir, das zum Tertianum führt, Verbesserungspotenzial: «Es ist viel zu schmal und oftmals stehen die parkierten Fahrzeuge so, dass sie ins Trottoir ragen.» Dies erschwere das Passieren mit einem Rollstuhl. Auf Trottoirs parkierte Fahrzeuge seien für Menschen im Rollstuhl generell ein Problem, da das Trottoir dadurch unpassierbar werden kann. «Achten Sie in Zukunft darauf, dass Sie nicht auf dem Trottoir parkieren», sagte er.
Von Manuel Reisinger
Das Dorf anders erleben – etwa so könnte der Spaziergang für hindernisfreies Bauen beschrieben werden. Werner Ruch sensibilisierte die Teilnehmenden darauf, was an baulichen Massnahmen verbessert werden könnte, um Menschen mit einer Behinderung den Alltag zu erleichtern.
Gommiswald Werner Ruch ist seit Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen. Er kennt die Tücken, die einer gehbehinderten Person den Alltag erschweren, nur zu gut. Um anderen Menschen mit einer Behinderung das Leben zu erleichtern, setzt er sich aktiv für hindernisfreies Bauen ein. Unter anderem kämpfte er zehn Jahre lang dafür, dass auf dem Klosterplatz des Klosters Einsiedeln ein hindernisfreier Pfad angelegt wird. Am Mittwoch, 9. September sah sein Ziel anders aus: Beim Spaziergang für hindernisfreies Bauen in Gommiswald wollte Ruch die Bevölkerung darauf sensibilisieren, welche Hindernisse in Gommiswald Menschen, die auf einen Rollstuhl, einen Rollator oder auf den Blindenstock angewiesen sind, das Leben erschweren. «Das Alter kommt auf jeden zu. Deshalb betrifft die Hindernisfreiheit uns alle», sagte Ruch.
Um den Teilnehmenden die Bedeutung der Hindernisfreiheit zu vermitteln, standen Rollstühle und Rollatoren bereit, mit denen die Alltagshindernisse hautnah erlebt werden konnten. Die Leitung des Spaziergangs übernahm Gemeindepräsident Peter Hüppi. Mit Interesse verfolgte er, was Werner Ruch zu verschiedenen Orten in Gommiswald zu erzählen hatte. Und hin und wieder trat er mit Ruch in einen Dialog und erklärte, dass hindernisfreies Bauen in Gommiswald an Kompromisse gebunden ist, zum Beispiel weil das Dorf im Hang liegt.
Mit Philipp Koller war auch ein Mitglied der Procap Regionalstelle St.Gallen und Appenzell anwesend. Procap ist eine Beratungsstelle für hindernisfreies Bauen, die schweizweit von Gemeinden hinzugezogen wird, um Bauprojekte auf die Hindernisfreiheit zu prüfen. «Wir berechnen, mit welchen Massnahmen ein Objekt hindernisfrei gestaltet werden kann, aber auch, ob diese Baumassnahmen beim vorliegenden Budget verhältnismässig sind», sagt Koller. Er prüfe rund 150 Projekte pro Jahr. Doch er würde sich wünschen, dass die Hindernisfreiheit in der Gesellschaft einen grösseren Stellenwert einnimmt. «Wir sind bei der Sensibilisierung noch nicht so weit. Viele Bauverwalter kennen unsere Normen nicht. Beim Brandschutz ist das viel eher der Fall», sagt er.
Der Spaziergang führte von der Kirche Gommiswald bis hinauf zum Tertianum Park Ramendingen. Bei der Kirche wies Werner Ruch auf den Boden aus Kopfsteinpflaster hin, dessen Unebenheiten insbesondere für blinde Menschen gefährlich sein können, aber auch das Vorwärtskommen mit dem Rollstuhl erschweren. Von seinem Engagement beim Kloster Einsiedeln weiss Ruch, dass bei der Umgestaltung von Kirchplätzen Konflikte mit dem Denkmalschutz entstehen können. Auch Koller kennt dieses Problem: «Der Denkmalschutz ist unser grösster Gegenspieler.» Weiter sieht Ruch beim Trottoir, das zum Tertianum führt, Verbesserungspotenzial: «Es ist viel zu schmal und oftmals stehen die parkierten Fahrzeuge so, dass sie ins Trottoir ragen.» Dies erschwere das Passieren mit einem Rollstuhl. Auf Trottoirs parkierte Fahrzeuge seien für Menschen im Rollstuhl generell ein Problem, da das Trottoir dadurch unpassierbar werden kann. «Achten Sie in Zukunft darauf, dass Sie nicht auf dem Trottoir parkieren», sagte er.
Von Manuel Reisinger
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