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Sonntag, 7. März 2021
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Das Coronavirus sorgte für Ausnahmezustände. Viele Branchen litten unter den Schutzmassnahmen. Anderen erging es in dieser Zeit besser. So beispielsweise der Velobranche. Diese Zeitung sprach mit zwei Velohändlern aus der Region darüber, wie sie das Jahr erlebt haben.
Kaltbrunn/Benken Eine Saison wie diese hat Urs Geiger, Inhaber des Bike Shops Geiger in Kaltbrunn, noch nie erlebt: «Die Leute kauften im letzten Jahr so viele Velos und E-Bikes, dass mein Lager fast leer war.» Er ist sich sicher, dass der Velo-Boom mit dem Coronavirus zusammenhängt. Insbesondere während des Lockdowns im März 2020 hätten viele Leute das Velo oder E-Bike für sich entdeckt. «Es klingt blöd, aber die Velobranche hat im letzten Jahr vom Coronavirus profitiert.» Allerdings hatte Geiger Schwierigkeiten, Nachschub an E-Bikes und Velos zu erhalten. Denn die hohe Nachfrage führte zu Lieferengpässen. «Es ist ein weltweites Phänomen. Die Velohersteller schickten ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit und die Nachfrage stieg. Dies führte dazu, dass kaum mehr Material geliefert werden konnte», sagt Geiger. Unterdessen hat er sein Lager wieder einigermassen auffüllen können. Allerdings nicht nur mit den aktuellen Modellen. «Da man die Velomodelle von 2021 kaum erhält, habe ich zusätzlich Restbestände an Vorjahrsmodellen eingekauft», sagt Geiger. Da die grosse Nachfrage auch die Preise der E-Bikes und Velos von 2021 in die Höhe getrieben hat, habe man bei den letztjährigen Modellen zudem das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
Auch Werner Kamer, Inhaber von 2-Rad Kamer in Benken, hat ein sonderbares und turbulentes Jahr hinter sich. «Die Leute hatten mehr Zeit und wollten raus. Ausser wandern und velofahren blieb aber nicht viel übrig», sagt Kamer. Anstatt in die Ferien zu gehen, hätten viele Schweizerinnen und Schweizer das Geld stattdessen in ein neues E-Bike investiert. So verkaufte auch Kamer fast den gesamten Lagerbestand. 2020 konnte er sein Lager aber relativ problemlos wieder auffüllen. Im aktuellen Jahr sei die Nachbestellung sehr viel schwieriger geworden: «Teilweise sagen die Hersteller jetzt schon, dass die Velos frühestens im Juni oder Juli geliefert werden können.» Insbesondere bei Herstellern aus dem Ausland seien die Lieferfristen sehr lang. Glücklicherweise führt 2-Rad Kamer Velos der Marke Tour de Suisse im Sortiment. Dieser Hersteller könne jeweils sehr schnell liefern. Kamer könnte sich aber vorstellen, dass der Velo-Hype 2020 den Höhepunkt erreicht hat: «Es wurden mehr Velos verkauft als sonst. Aber ich denke nicht, dass der Hype in diesem Masse bleiben wird.» Urs Geiger könnte sich hingegen vorstellen, dass der Velomarkt bei gutem Wetter noch einmal so eine Saison erleben könnte.
Nicht nur bei Velos kam es 2020 zu Lieferengpässen, sondern auch bei Ersatzteilen. Um weitere Engpässe zu verhindern, hätten viele Importeure auf den Winter hin aufgestockt. Ein Lieferant, der Werner Kamer sonst innerhalb von drei Monaten die Ersatzteile liefern konnte, habe plötzlich bis zu sieben Monate gebraucht. Und Geiger erlebte ähnliche Situationen: «Ich kenne einen Lieferanten, der im Herbst extra ein neues Lager gebaut hat, um aufstocken zu können.» Zudem spürte Geiger auch in der Werkstatt eine erhöhte Nachfrage. Täglich kamen Velofahrerinnen und Velofahrer in seine Werkstatt, die beispielsweise neue Bremsen brauchten, nachdem sie den Ricken hinuntergefahren waren. Andere holten ihre alten Velos aus dem Keller und liessen sie vom Fachmann reparieren. «Ich musste mich manchmal dazu zwingen, um 21 Uhr aus der Werkstatt zu gehen», sagt Geiger. Jetzt im Winter sei weniger los. Deshalb laden Urs Geiger und Werner Kamer ihre geschätzten Kunden ein, ihr Fahrrad noch vor dem Saisonstart zur Reparatur oder zum Service vorbei zu bringen.
Von Manuel Reisinger
Das Coronavirus sorgte für Ausnahmezustände. Viele Branchen litten unter den Schutzmassnahmen. Anderen erging es in dieser Zeit besser. So beispielsweise der Velobranche. Diese Zeitung sprach mit zwei Velohändlern aus der Region darüber, wie sie das Jahr erlebt haben.
Kaltbrunn/Benken Eine Saison wie diese hat Urs Geiger, Inhaber des Bike Shops Geiger in Kaltbrunn, noch nie erlebt: «Die Leute kauften im letzten Jahr so viele Velos und E-Bikes, dass mein Lager fast leer war.» Er ist sich sicher, dass der Velo-Boom mit dem Coronavirus zusammenhängt. Insbesondere während des Lockdowns im März 2020 hätten viele Leute das Velo oder E-Bike für sich entdeckt. «Es klingt blöd, aber die Velobranche hat im letzten Jahr vom Coronavirus profitiert.» Allerdings hatte Geiger Schwierigkeiten, Nachschub an E-Bikes und Velos zu erhalten. Denn die hohe Nachfrage führte zu Lieferengpässen. «Es ist ein weltweites Phänomen. Die Velohersteller schickten ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit und die Nachfrage stieg. Dies führte dazu, dass kaum mehr Material geliefert werden konnte», sagt Geiger. Unterdessen hat er sein Lager wieder einigermassen auffüllen können. Allerdings nicht nur mit den aktuellen Modellen. «Da man die Velomodelle von 2021 kaum erhält, habe ich zusätzlich Restbestände an Vorjahrsmodellen eingekauft», sagt Geiger. Da die grosse Nachfrage auch die Preise der E-Bikes und Velos von 2021 in die Höhe getrieben hat, habe man bei den letztjährigen Modellen zudem das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
Auch Werner Kamer, Inhaber von 2-Rad Kamer in Benken, hat ein sonderbares und turbulentes Jahr hinter sich. «Die Leute hatten mehr Zeit und wollten raus. Ausser wandern und velofahren blieb aber nicht viel übrig», sagt Kamer. Anstatt in die Ferien zu gehen, hätten viele Schweizerinnen und Schweizer das Geld stattdessen in ein neues E-Bike investiert. So verkaufte auch Kamer fast den gesamten Lagerbestand. 2020 konnte er sein Lager aber relativ problemlos wieder auffüllen. Im aktuellen Jahr sei die Nachbestellung sehr viel schwieriger geworden: «Teilweise sagen die Hersteller jetzt schon, dass die Velos frühestens im Juni oder Juli geliefert werden können.» Insbesondere bei Herstellern aus dem Ausland seien die Lieferfristen sehr lang. Glücklicherweise führt 2-Rad Kamer Velos der Marke Tour de Suisse im Sortiment. Dieser Hersteller könne jeweils sehr schnell liefern. Kamer könnte sich aber vorstellen, dass der Velo-Hype 2020 den Höhepunkt erreicht hat: «Es wurden mehr Velos verkauft als sonst. Aber ich denke nicht, dass der Hype in diesem Masse bleiben wird.» Urs Geiger könnte sich hingegen vorstellen, dass der Velomarkt bei gutem Wetter noch einmal so eine Saison erleben könnte.
Nicht nur bei Velos kam es 2020 zu Lieferengpässen, sondern auch bei Ersatzteilen. Um weitere Engpässe zu verhindern, hätten viele Importeure auf den Winter hin aufgestockt. Ein Lieferant, der Werner Kamer sonst innerhalb von drei Monaten die Ersatzteile liefern konnte, habe plötzlich bis zu sieben Monate gebraucht. Und Geiger erlebte ähnliche Situationen: «Ich kenne einen Lieferanten, der im Herbst extra ein neues Lager gebaut hat, um aufstocken zu können.» Zudem spürte Geiger auch in der Werkstatt eine erhöhte Nachfrage. Täglich kamen Velofahrerinnen und Velofahrer in seine Werkstatt, die beispielsweise neue Bremsen brauchten, nachdem sie den Ricken hinuntergefahren waren. Andere holten ihre alten Velos aus dem Keller und liessen sie vom Fachmann reparieren. «Ich musste mich manchmal dazu zwingen, um 21 Uhr aus der Werkstatt zu gehen», sagt Geiger. Jetzt im Winter sei weniger los. Deshalb laden Urs Geiger und Werner Kamer ihre geschätzten Kunden ein, ihr Fahrrad noch vor dem Saisonstart zur Reparatur oder zum Service vorbei zu bringen.
Von Manuel Reisinger
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