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Montag, 27. Juni 2022
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Diesen Juni haben wir vier Wandertage in der Schweiz genossen. Wir wählten den Kanton Uri, aber keinen bekannten Ferienort wie Andermatt. Sondern das kleine Amsteg im Herzen der alten Gotthard-Route. Wir logierten im historischen Hotel Post,... weiterlesen
Christina Rutte, Leiterin der Plattform Biologie der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz, warnt vor einem Mangel an Fachleuten für die Artenbestimmung. weiterlesen
TV:«Departed – Unter Feinden» In Boston regiert Gangsterboss Frank Costello (Jack Nicholson) die Unterwelt. Um ihn endlich hinter Gitter zu bringen, beschliesst Captain Oliver Queenan (Martin Sheen), den Polizeikadetten Billy Costigan (Leonardo... weiterlesen
Gegenüber Yuliya Benza (gr. Bild links) bin ich ja kritisch. Ich mag weder ihre Extensions, noch finde ich, dass die aktuelle Bachelorette Humor, geschweige denn einen Funken Selbstironie hat. Dafür hat die gebürtige Ukrainerin so weisse.. weiterlesen
Da Franziska Steiner-Kaufmann kurz vor der Novembersession des Kantonsrats Mutter wurde, musste sie diese von der Besuchertribüne aus verfolgen. Die Kantonsrätin nahm ihre Tochter im Kinderwagen mit an die Session. Bild: zVg
Das Präsidium des St.Galler Kantonsrats lehnt ein Stellvertretungssystem, wie es von einigen Jungparteien gefordert wird, ab. Diese zeigen sich wenig erfreut über die Antwort des Präsidiums. Die See & Gaster Zeitung hat bei Kantonsrätin Franziska Steiner-Kaufmann nachgefragt, was sie davon hält.
Gommiswald/Kanton 2021 haben Jungparteien von links bis rechts eine Interpellation zur Prüfung eines Stellvertretungssystems für Kantonsratsmitglieder erarbeitet (diese Zeitung berichtete). Mit diesem System soll es Kantonsratsmitgliedern ermöglicht werden, eine Stellvertretung am Ratsgeschehen teilnehmen zu lassen, wenn sie selbst verhindert sind. Fällt heute jemand krankheitsbedingt oder aufgrund des Mutterschaftsurlaubs für längere Zeit aus, so fehlt der entsprechenden Fraktion eine Stimme im Rat. In der ausführlichen Antwort des Präsidiums des Kantonsrats vom 29. November 2021 wird klar, dass man sich nicht für ein solches System begeistern kann. «Die Einführung einer Stellvertretungsregelung würde ohne Not einen grossen Eingriff in das eingespielte politische System darstellen», schreibt das Präsidium unter anderem.
Jetzt melden sich die Jungparteien wieder zu Wort. Sie bedauern die negativ ausfallende Antwort. «Es herrscht eine spürbare und grundsätzliche Abwehrhaltung des Präsidiums gegenüber dem Stellvertretungssystem», schreiben die Jungparteien in der Medienmitteilung. In der Session, die kommende Woche stattfindet, werden die Jungparteien deshalb über ihre Vertretungen im Kantonsrat eine Motion einreichen. Wie schon die Interpellation wird auch die Motion von Kantonsrätin Franziska Steiner-Kaufmann (Junge Mitte) aus Gommiswald mitunterzeichnet. Auch sie ist enttäuscht über das Schreiben des Präsidiums: «Die Antwort ist wenig mutig und enthält viele Prognoseängste.» Dass das Kantonsratspräsidium sich vor Veränderung scheue, werde insbesondere an der Formulierung «ohne Not» deutlich. «Man will nichts ändern, das soweit funktioniert. Dabei könnte man das funktionierende System auch weiter optimieren», sagt Steiner-Kaufmann. Die Jungparteien sehen insbesondere staatspolitische Vorteile bezogen auf die Repräsentation im Rat und erkennen eine Stärkung des Milizsystems und der Vereinbarkeit von Politik und Beruf, Familie oder Studium. Ziel sei es nicht, für kurzfristige Abwesenheiten Stellvertretungen in den Rat zu schicken, sondern für vorausschaubare, längere und begründete Absenzen. Entsprechende Bedenken des Präsidiums haben die Jungparteien daher in ihrer Motion aufgegriffen.
Dass ein Bedarf für ein Stellvertretungssystem besteht, bewies Steiner-Kaufmann im November selbst, obwohl die Idee zum Vorstoss unabhängig und zuvor entstand. Da sie kurz davor Mutter wurde, fehlte ihre Stimme an der Novembersession. Dies schlug schweizweit hohe Wellen. «Kantonsrätin darf wegen Mutterschaft nicht an Session teilnehmen», titelte «20Minuten» damals. Die junge Mutter konnte die Session lediglich als Zuschauerin mitverfolgen. «Den Sessionsdienstag verbrachte ich auf der Zuschauertribüne – mit meiner Tochter im Kinderwagen.» Dabei habe sie einiges vom Geschehen mitbekommen. Die Fraktionssitzung habe ihr jedoch sehr gefehlt. «Diese Sitzung ist jeweils sehr wichtig für die Meinungsbildung», sagt sie. Auch die Februarsession muss sie aufgrund des Mutterschaftsurlaubs aussetzen. Erst im April wird sie wieder dabei sein und sich weiter für eine Stellvertreterregelung starkmachen.
Von Manuel Reisinger
Da Franziska Steiner-Kaufmann kurz vor der Novembersession des Kantonsrats Mutter wurde, musste sie diese von der Besuchertribüne aus verfolgen. Die Kantonsrätin nahm ihre Tochter im Kinderwagen mit an die Session. Bild: zVg
Das Präsidium des St.Galler Kantonsrats lehnt ein Stellvertretungssystem, wie es von einigen Jungparteien gefordert wird, ab. Diese zeigen sich wenig erfreut über die Antwort des Präsidiums. Die See & Gaster Zeitung hat bei Kantonsrätin Franziska Steiner-Kaufmann nachgefragt, was sie davon hält.
Gommiswald/Kanton 2021 haben Jungparteien von links bis rechts eine Interpellation zur Prüfung eines Stellvertretungssystems für Kantonsratsmitglieder erarbeitet (diese Zeitung berichtete). Mit diesem System soll es Kantonsratsmitgliedern ermöglicht werden, eine Stellvertretung am Ratsgeschehen teilnehmen zu lassen, wenn sie selbst verhindert sind. Fällt heute jemand krankheitsbedingt oder aufgrund des Mutterschaftsurlaubs für längere Zeit aus, so fehlt der entsprechenden Fraktion eine Stimme im Rat. In der ausführlichen Antwort des Präsidiums des Kantonsrats vom 29. November 2021 wird klar, dass man sich nicht für ein solches System begeistern kann. «Die Einführung einer Stellvertretungsregelung würde ohne Not einen grossen Eingriff in das eingespielte politische System darstellen», schreibt das Präsidium unter anderem.
Jetzt melden sich die Jungparteien wieder zu Wort. Sie bedauern die negativ ausfallende Antwort. «Es herrscht eine spürbare und grundsätzliche Abwehrhaltung des Präsidiums gegenüber dem Stellvertretungssystem», schreiben die Jungparteien in der Medienmitteilung. In der Session, die kommende Woche stattfindet, werden die Jungparteien deshalb über ihre Vertretungen im Kantonsrat eine Motion einreichen. Wie schon die Interpellation wird auch die Motion von Kantonsrätin Franziska Steiner-Kaufmann (Junge Mitte) aus Gommiswald mitunterzeichnet. Auch sie ist enttäuscht über das Schreiben des Präsidiums: «Die Antwort ist wenig mutig und enthält viele Prognoseängste.» Dass das Kantonsratspräsidium sich vor Veränderung scheue, werde insbesondere an der Formulierung «ohne Not» deutlich. «Man will nichts ändern, das soweit funktioniert. Dabei könnte man das funktionierende System auch weiter optimieren», sagt Steiner-Kaufmann. Die Jungparteien sehen insbesondere staatspolitische Vorteile bezogen auf die Repräsentation im Rat und erkennen eine Stärkung des Milizsystems und der Vereinbarkeit von Politik und Beruf, Familie oder Studium. Ziel sei es nicht, für kurzfristige Abwesenheiten Stellvertretungen in den Rat zu schicken, sondern für vorausschaubare, längere und begründete Absenzen. Entsprechende Bedenken des Präsidiums haben die Jungparteien daher in ihrer Motion aufgegriffen.
Dass ein Bedarf für ein Stellvertretungssystem besteht, bewies Steiner-Kaufmann im November selbst, obwohl die Idee zum Vorstoss unabhängig und zuvor entstand. Da sie kurz davor Mutter wurde, fehlte ihre Stimme an der Novembersession. Dies schlug schweizweit hohe Wellen. «Kantonsrätin darf wegen Mutterschaft nicht an Session teilnehmen», titelte «20Minuten» damals. Die junge Mutter konnte die Session lediglich als Zuschauerin mitverfolgen. «Den Sessionsdienstag verbrachte ich auf der Zuschauertribüne – mit meiner Tochter im Kinderwagen.» Dabei habe sie einiges vom Geschehen mitbekommen. Die Fraktionssitzung habe ihr jedoch sehr gefehlt. «Diese Sitzung ist jeweils sehr wichtig für die Meinungsbildung», sagt sie. Auch die Februarsession muss sie aufgrund des Mutterschaftsurlaubs aussetzen. Erst im April wird sie wieder dabei sein und sich weiter für eine Stellvertreterregelung starkmachen.
Von Manuel Reisinger
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