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Donnerstag, 28. Januar 2021
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Die Deponie Sittenwald oberhalb von Weesen soll aufgefüllt und renaturiert werden. Doch gegen das Vorhaben der Ortsgemeinde Weesen gibt es Widerstand aus der Bevölkerung. Im Interview erläutert Philippe Jolly, Präsident der Ortsgemeinde Weesen, die Gründe für das Vorhaben.
Weesen Herr Jolly, weshalb soll der ehemalige Steinbruch renaturiert werden?
Weesen Im Vordergrund steht die Wiederherstellung des Landschaftsbildes. Durch den Abbau ist eine grossflächige Lücke entstanden. Mit der Auffüllung und der natürlichen Gestaltung der Deponieoberfläche soll diese Lücke geschlossen werden.
Weshalb muss die Deponie aufgefüllt werden? Kann man den Steinbruch nicht auch so renaturieren?
Bei der Renaturierung von Abbaustellen legt das Amt für Umwelt (AFU) die Vorgaben fest. In unserem Fall muss die Lücke geschlossen und die aufgefüllte Fläche an das angrenzende bewaldete Landschaftsbild angepasst werden.
Könnte der Steinbruch nicht auch anders genutzt werden?
Die bestehende Deponie Sittenwald ist als Übriges Gemeindegebiet (ÜG) im Zonenplan der Gemeinde festgesetzt. Eine andere Nutzung macht hier keinen Sinn.
Womit soll die Deponie aufgefüllt werden?
Die Deponie wird mit sauberem Aushub und leicht belasteten Bauabfällen aufgefüllt. Aushub (Erd- und Steinmaterial) fällt an, wenn für ein Bauprojekt Land abgetragen wird. Leicht belastete Bauabfälle, sogenannte Inertstoffe, fallen bei Abbrucharbeiten an. Dazu gehören zum Beispiel Ziegel, Mauer- oder Strassenaufbruch. Aufgrund der regen Bautätigkeit in der Schweiz und auch in der Region Linthgebiet bestehen zu wenig Deponiestandorte. Dieser Engpass ist ein Problem: Alle wollen bauen, niemand will eine Deponie.
Seit wann bestehen die Pläne, den Steinbruch zu renaturieren? Was ist seither alles geschehen?
Die Gedanken für eine sinnvolle Renaturierung ist in den letzten Jahren entstanden, zudem wurden verschiedene andere Ideen wie zum Beispiel die Erstellung einer Solaranlage geprüft. Jedoch wurde uns nach dem grossen Widerstand gegen die geplante Solaranlage im Steinbruch Schnür in Quinten von diesem Vorhaben abgeraten.
Welche finanziellen Interessen hängen mit dem Vorhaben zusammen?
Es ist wichtig zu wissen, dass die Ortsgemeinde Weesen dem Gemeindegesetz des Kantons St.Gallen unterstellt ist und sämtliche Einnahmen sämtlichen Einwohnern der Gemeinde zugute kommen. Die Einnahmen sind abhängig von diversen noch nicht festgelegten Faktoren wie z.B. Auffüllvolumen oder Projektdauer und deshalb zum jetzigen Zeitpunkt nicht bezifferbar. Es ist aber Aufgabe der Ortsgemeinde, gemeinnützige Projekte durchzuführen und zu unterstützen.
War nicht schon im Vorfeld klar, dass sich gegen das Vorhaben Widerstand erheben würde?
Wir hoffen, dass wir mit Aufklärung und einer transparenten Information gewisse Bedenken ausräumen zu können. Beispielsweise wird die verkehrliche Belastung bei weitem nicht so gross sein, wie dies in der Vergangenheit verschiedentlich kolportiert wurde. Hier wollen wir Klarheit schaffen.
Das hohe Verkehrsaufkommen in Weesen ist ein grosses Problem. Sehen Sie andere Möglichkeiten, diesem entgegenzuwirken?
Aufgrund des Bevölkerungswachstums sowie aufgrund des veränderten Mobilitätsverhaltens hat das Verkehrsaufkommen in den letzten Jahren stark zugenommen. Dies ist eine Entwicklung, welche generell und weltweit zu beobachten ist.
80?000 bis 100?000 Lastwagen sollen laut Gegnern der Deponie Sittenwald jährlich zusätzlich durch Weesen fahren. Im Artikel in der Linth Zeitung vom 10. November sagen Sie, dass über die gesamte Betriebsdauer der Deponie 75?000 Lastwagen durch Weesen fahren würden. Wie erklären Sie sich diese enorme Differenz?
Die ersten Zahlen wurden falsch interpretiert. Der kantonale Richtplan sieht ein Deponievolumen von 250?000 bis maximal 500?000 Kubikmeter vor. Die Betriebsdauer beträgt 10 bis maximal 20 Jahre. Die Anzahl Lastwagen pro Jahr hängt einerseits vom Deponievolumen und andererseits von der Anzahl Betriebsjahre ab. Diese Zahlen stehen noch nicht fest. Je nach Volumen und Anzahl Jahre ergeben sich 2100 bis maximal 3800 Lastwagen pro Jahr. Bei 250 Betriebstagen pro Jahr entspricht dies durchschnittlich 8 bis maximal 16 Lastwagen pro Betriebstag oder ein bis zwei Lastwagen pro Stunde.
Geht es bei der Kritik an der Deponie tatsächlich um den Mehrverkehr oder ist das nur ein Vorwand? Gibt es weitere Kritikpunkte?
Im Vordergrund steht der Verkehr. Zudem wurde im Vorfeld das Gerücht verbreitet, es werde ein Steinbrecher in Betrieb genommen. Einige Anwohner befürchten deshalb Lärmemissionen. Hier können wir Entwarnung geben. Im Gegensatz zu anderen Deponien wird sämtliches angeliefertes Material vor Ort deponiert. Es findet keine Aufbereitung von Materialien statt.
Haben Sie die Pläne zur Deponie nach dieser Kritik noch einmal überdacht und etwas daran geändert oder halten Sie daran fest?
Wir stehen erst am Anfang der Planung. Selbstverständlich nehmen wir Rückmeldungen aus der Bevölkerung und der Anwohnerschaft sehr ernst. Wir sind auch an einem Dialog auf Augenhöhe interessiert. Deshalb haben wir bereits im Frühling eine Begleitkommission gegründet. In dieser sind neben Vertretern der Anwohnerschaft auch Vertreter der beiden Gemeinderäte Weesen und Amden sowie verschiedene Fachstellen des Kantons miteinbezogen.
Was hat sich beim Diskussionsabend des Forums Weesen am 10. November ergeben? Konnten Sie sich mit den Gegnern des Vorhabens konstruktiv austauschen?
Den Anlass betrachte ich rückwirkend als sehr positiv, konnten doch beide Seiten ihre Bedenken und Anliegen, aber auch die entsprechenden Überlegungen aufzeigen. Die Gespräche wurden sehr geordnet geführt und es wurde ein respektvoller Umgang gepflegt.
Bis jetzt wirkte es so, als würde sich die gesamte Bevölkerung gegen die Ortsgemeinde stellen. Wie sieht es tatsächlich aus? Haben Sie auch schon Zuspruch aus der Bevölkerung erhalten?
Ich denke nicht, dass sich die ganze Bevölkerung gegen die Ortsgemeinde stellt. Es ist möglich, dass einige Bürger ob der falsch kommunizierten Zahlen erschrocken sind. Die sachlichen Voten am Diskussionsabend aber auch zahlreiche positive Rückmeldungen, die wir inzwischen erhalten haben, lassen uns dem Projekt positiv entgegenschauen.
Es wurde sogar eine Petition gegen die Deponie lanciert. Zweifeln Sie nicht an der Deponie, wenn sich die Bevölkerung so dagegen wehrt? Wären Sie für alternative Ideen aus der Bevölkerung gesprächsbereit?
Ich hoffe, dass es uns gelingt, mit einer verständlichen und transparenten Kommunikation Verständnis für das Vorhaben zu wecken und Vorbehalte abzubauen. Das Projekt steht noch ganz am Anfang, und es ist uns wichtig, die Bevölkerung und die Anwohner miteinzubeziehen. Unter anderem ist in Zusammenhang mit der Erarbeitung des Sondernutzungsplans eine öffentliche Mitwirkung vorgesehen. In einem nächsten Schritt wird voraussichtlich im Frühling eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Auch die Begleitkommission wird natürlich weiterhin miteinbezogen.
Sind Sie schon mit möglichen Partnern im Gespräch, die das Material zum Auffüllen der Deponie liefern könnten?
So weit sind wir im Prozess noch nicht. Erst, wenn der oben erwähnte Sondernutzungsplan bewilligt ist, wird die Bewirtschaftung der Deponie öffentlich ausgeschrieben.
Interview von: Manuel Reisinger
Die Deponie Sittenwald oberhalb von Weesen soll aufgefüllt und renaturiert werden. Doch gegen das Vorhaben der Ortsgemeinde Weesen gibt es Widerstand aus der Bevölkerung. Im Interview erläutert Philippe Jolly, Präsident der Ortsgemeinde Weesen, die Gründe für das Vorhaben.
Weesen Herr Jolly, weshalb soll der ehemalige Steinbruch renaturiert werden?
Weesen Im Vordergrund steht die Wiederherstellung des Landschaftsbildes. Durch den Abbau ist eine grossflächige Lücke entstanden. Mit der Auffüllung und der natürlichen Gestaltung der Deponieoberfläche soll diese Lücke geschlossen werden.
Weshalb muss die Deponie aufgefüllt werden? Kann man den Steinbruch nicht auch so renaturieren?
Bei der Renaturierung von Abbaustellen legt das Amt für Umwelt (AFU) die Vorgaben fest. In unserem Fall muss die Lücke geschlossen und die aufgefüllte Fläche an das angrenzende bewaldete Landschaftsbild angepasst werden.
Könnte der Steinbruch nicht auch anders genutzt werden?
Die bestehende Deponie Sittenwald ist als Übriges Gemeindegebiet (ÜG) im Zonenplan der Gemeinde festgesetzt. Eine andere Nutzung macht hier keinen Sinn.
Womit soll die Deponie aufgefüllt werden?
Die Deponie wird mit sauberem Aushub und leicht belasteten Bauabfällen aufgefüllt. Aushub (Erd- und Steinmaterial) fällt an, wenn für ein Bauprojekt Land abgetragen wird. Leicht belastete Bauabfälle, sogenannte Inertstoffe, fallen bei Abbrucharbeiten an. Dazu gehören zum Beispiel Ziegel, Mauer- oder Strassenaufbruch. Aufgrund der regen Bautätigkeit in der Schweiz und auch in der Region Linthgebiet bestehen zu wenig Deponiestandorte. Dieser Engpass ist ein Problem: Alle wollen bauen, niemand will eine Deponie.
Seit wann bestehen die Pläne, den Steinbruch zu renaturieren? Was ist seither alles geschehen?
Die Gedanken für eine sinnvolle Renaturierung ist in den letzten Jahren entstanden, zudem wurden verschiedene andere Ideen wie zum Beispiel die Erstellung einer Solaranlage geprüft. Jedoch wurde uns nach dem grossen Widerstand gegen die geplante Solaranlage im Steinbruch Schnür in Quinten von diesem Vorhaben abgeraten.
Welche finanziellen Interessen hängen mit dem Vorhaben zusammen?
Es ist wichtig zu wissen, dass die Ortsgemeinde Weesen dem Gemeindegesetz des Kantons St.Gallen unterstellt ist und sämtliche Einnahmen sämtlichen Einwohnern der Gemeinde zugute kommen. Die Einnahmen sind abhängig von diversen noch nicht festgelegten Faktoren wie z.B. Auffüllvolumen oder Projektdauer und deshalb zum jetzigen Zeitpunkt nicht bezifferbar. Es ist aber Aufgabe der Ortsgemeinde, gemeinnützige Projekte durchzuführen und zu unterstützen.
War nicht schon im Vorfeld klar, dass sich gegen das Vorhaben Widerstand erheben würde?
Wir hoffen, dass wir mit Aufklärung und einer transparenten Information gewisse Bedenken ausräumen zu können. Beispielsweise wird die verkehrliche Belastung bei weitem nicht so gross sein, wie dies in der Vergangenheit verschiedentlich kolportiert wurde. Hier wollen wir Klarheit schaffen.
Das hohe Verkehrsaufkommen in Weesen ist ein grosses Problem. Sehen Sie andere Möglichkeiten, diesem entgegenzuwirken?
Aufgrund des Bevölkerungswachstums sowie aufgrund des veränderten Mobilitätsverhaltens hat das Verkehrsaufkommen in den letzten Jahren stark zugenommen. Dies ist eine Entwicklung, welche generell und weltweit zu beobachten ist.
80?000 bis 100?000 Lastwagen sollen laut Gegnern der Deponie Sittenwald jährlich zusätzlich durch Weesen fahren. Im Artikel in der Linth Zeitung vom 10. November sagen Sie, dass über die gesamte Betriebsdauer der Deponie 75?000 Lastwagen durch Weesen fahren würden. Wie erklären Sie sich diese enorme Differenz?
Die ersten Zahlen wurden falsch interpretiert. Der kantonale Richtplan sieht ein Deponievolumen von 250?000 bis maximal 500?000 Kubikmeter vor. Die Betriebsdauer beträgt 10 bis maximal 20 Jahre. Die Anzahl Lastwagen pro Jahr hängt einerseits vom Deponievolumen und andererseits von der Anzahl Betriebsjahre ab. Diese Zahlen stehen noch nicht fest. Je nach Volumen und Anzahl Jahre ergeben sich 2100 bis maximal 3800 Lastwagen pro Jahr. Bei 250 Betriebstagen pro Jahr entspricht dies durchschnittlich 8 bis maximal 16 Lastwagen pro Betriebstag oder ein bis zwei Lastwagen pro Stunde.
Geht es bei der Kritik an der Deponie tatsächlich um den Mehrverkehr oder ist das nur ein Vorwand? Gibt es weitere Kritikpunkte?
Im Vordergrund steht der Verkehr. Zudem wurde im Vorfeld das Gerücht verbreitet, es werde ein Steinbrecher in Betrieb genommen. Einige Anwohner befürchten deshalb Lärmemissionen. Hier können wir Entwarnung geben. Im Gegensatz zu anderen Deponien wird sämtliches angeliefertes Material vor Ort deponiert. Es findet keine Aufbereitung von Materialien statt.
Haben Sie die Pläne zur Deponie nach dieser Kritik noch einmal überdacht und etwas daran geändert oder halten Sie daran fest?
Wir stehen erst am Anfang der Planung. Selbstverständlich nehmen wir Rückmeldungen aus der Bevölkerung und der Anwohnerschaft sehr ernst. Wir sind auch an einem Dialog auf Augenhöhe interessiert. Deshalb haben wir bereits im Frühling eine Begleitkommission gegründet. In dieser sind neben Vertretern der Anwohnerschaft auch Vertreter der beiden Gemeinderäte Weesen und Amden sowie verschiedene Fachstellen des Kantons miteinbezogen.
Was hat sich beim Diskussionsabend des Forums Weesen am 10. November ergeben? Konnten Sie sich mit den Gegnern des Vorhabens konstruktiv austauschen?
Den Anlass betrachte ich rückwirkend als sehr positiv, konnten doch beide Seiten ihre Bedenken und Anliegen, aber auch die entsprechenden Überlegungen aufzeigen. Die Gespräche wurden sehr geordnet geführt und es wurde ein respektvoller Umgang gepflegt.
Bis jetzt wirkte es so, als würde sich die gesamte Bevölkerung gegen die Ortsgemeinde stellen. Wie sieht es tatsächlich aus? Haben Sie auch schon Zuspruch aus der Bevölkerung erhalten?
Ich denke nicht, dass sich die ganze Bevölkerung gegen die Ortsgemeinde stellt. Es ist möglich, dass einige Bürger ob der falsch kommunizierten Zahlen erschrocken sind. Die sachlichen Voten am Diskussionsabend aber auch zahlreiche positive Rückmeldungen, die wir inzwischen erhalten haben, lassen uns dem Projekt positiv entgegenschauen.
Es wurde sogar eine Petition gegen die Deponie lanciert. Zweifeln Sie nicht an der Deponie, wenn sich die Bevölkerung so dagegen wehrt? Wären Sie für alternative Ideen aus der Bevölkerung gesprächsbereit?
Ich hoffe, dass es uns gelingt, mit einer verständlichen und transparenten Kommunikation Verständnis für das Vorhaben zu wecken und Vorbehalte abzubauen. Das Projekt steht noch ganz am Anfang, und es ist uns wichtig, die Bevölkerung und die Anwohner miteinzubeziehen. Unter anderem ist in Zusammenhang mit der Erarbeitung des Sondernutzungsplans eine öffentliche Mitwirkung vorgesehen. In einem nächsten Schritt wird voraussichtlich im Frühling eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Auch die Begleitkommission wird natürlich weiterhin miteinbezogen.
Sind Sie schon mit möglichen Partnern im Gespräch, die das Material zum Auffüllen der Deponie liefern könnten?
So weit sind wir im Prozess noch nicht. Erst, wenn der oben erwähnte Sondernutzungsplan bewilligt ist, wird die Bewirtschaftung der Deponie öffentlich ausgeschrieben.
Interview von: Manuel Reisinger
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