Hast Du etwas Spannendes beobachtet?
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Donnerstag, 25. Februar 2021
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Alt-Bundesrat Pascal Couchepin – ein langjähriger EU-Beitrittsbefürworter – klagte kürzlich, die SVP habe die Schweizer Politik mit ihren Forderungen «jahrelang vor sich hergetrieben». Er meinte wohl den Einsatz für eine freie, unabhängige Schweiz... weiterlesen
Theoretisch verfügt die Schweiz über Pandemie-Erfahrung. Die Behörden agierten während der Spanischen Grippe 1918 ähnlich wie heute. Daraus könnte man lernen. weiterlesen
TV: «Jagd auf Roter Oktober» Die Welt befindet sich noch in den Zeiten des Kalten Krieges, als der russische Kapitän Ramius (Sean Connery) beschliesst, sich mit seinem Atom-U-Boot «Rote Oktober» in die USA abzusetzen. Nur haben davon weder seine... weiterlesen
Grüezi mitenand. Da sind wir also wieder. Sie, ich, Promis. Wir alle sitzen im gleichen Boot. Wir alle müssen gerade im zweiten Lockdown ausharren. Statt Restaurants zu besuchen, essen wir auch mal vor dem Fernsehen. Statt High Heels und VIP-Events.. weiterlesen
Viktor Brunner ist in der Region für seine Leserbriefe bekannt. Bild: mar
Jede Woche schickt Viktor Brunner aus Kaltbrunn Leserbriefe an die Redaktionen der Region. Darin beschreibt er, was auf der Welt falsch läuft. Die Inspiration dazu lieferten einschneidende Erlebnisse seiner Weltreisen.
Kaltbrunn «Ich war stets ein Träumer und deshalb unzuverlässig» sagt Viktor «Vigi» Brunner aus Kaltbrunn. Jetzt freut er sich auf seine Pensionierung. Das Arbeiten habe ihn schon immer belastet. Viel lieber treibt er Sport. Und er hat eine Leidenschaft für das Schreiben von Leserbriefen. Jede Woche erhalten die Redaktionen der Region seine Briefe. «Ich habe so viele Texte auf Lager, dass ich für jede Woche bis 2022 ausgesorgt hätte», sagt der 64-Jährige. Und doch schreibt er weiter. «Es freut mich jeweils sehr, wenn die Leserbriefe publiziert werden.» Hin und wieder erhalte er Rückmeldungen darauf ? meist von Gleichgesinnten. Erst einmal habe sich jemand gemeldet, der mit seinen Aussagen nicht zufrieden war. «Ich hätte eigentlich mehr Widerstand erwartet», lacht Brunner.
Nachdem er eine Druckerlehre absolviert hatte, arbeitete Brunner ein paar Jahre in verschiedenen Druckereien. Während seine Freunde die Karriereleiter hochkletterten und heirateten, war er im Kopf ganz woanders. «Ich träumte vom Sport und vom Reisen», sagt der Kaltbrunner. 1982 folgte er schliesslich seinem Herzen und begab sich für über drei Jahre auf Weltreise. Die fremden Länder und Kulturen faszinierten ihn nachhaltig, sodass er 2010 sein Auto und das Haus, das er von seiner Mutter geerbt hatte, verkaufte und bis 2014 zwei weitere Mal auf Weltreise ging. Dann allerdings mit dem Velo. Doch viele Erlebnisse während diesen drei Reisen zeigten ihm auf, was in der Welt falsch läuft. So waren in Venezuela über Kilometer hinweg die Strassenränder abgebrannt. «Es ist schrecklich, wie dort mit der Natur umgegangen wird.» Weiter sah er rund um den Globus die Überreste von einst massiven Gletschern, die aufgrund des Klimawandels weit zurück gegangen sind. Doch am meisten erschütterte ihn, als er hörte, dass sowohl die argentinische als auch die chilenische Armee Schweizer Sturmgewehre verwenden und dass vermutlich sogar die Guerilla-Kämpfer in diesen Ländern ebenfalls Waffen aus Schweizer Produktion hätten.
Diese Erlebnisse liessen ihn politisch aktiv werden. «Da ich zu unzuverlässig war, musste ich mich nie für ein politisches Amt bewerben. Das Schreiben von Leserbriefen liegt mir schon eher.» Mit seinen Briefen will er das Denken seiner Mitmenschen ändern. Und die negativen Erlebnisse seiner Reisen spiegeln sich darin wider. «Ich war schon immer links und grün eingestellt. Aber die Weltreisen haben mich zusätzlich geprägt. Ich habe gesehen, wie viel Leid, Ausbeutung und Verschmutzung es in anderen Ländern gibt, nur damit wir in Reichtum leben können», so Brunner. Immer wieder schreibt er zum Beispiel über die Waffenindustrie, den Klimawandel oder das Artensterben und dessen Auswirkungen auf die Umwelt. Und er erhebt in seinen Briefen mahnend den Finger: «Wir müssen lernen, sparsamer zu leben.» Auch er habe in seinem Leben gelernt, mit wenig auszukommen und trotzdem glücklich zu sein.
Von Manuel Reisinger
Viktor Brunner ist in der Region für seine Leserbriefe bekannt. Bild: mar
Jede Woche schickt Viktor Brunner aus Kaltbrunn Leserbriefe an die Redaktionen der Region. Darin beschreibt er, was auf der Welt falsch läuft. Die Inspiration dazu lieferten einschneidende Erlebnisse seiner Weltreisen.
Kaltbrunn «Ich war stets ein Träumer und deshalb unzuverlässig» sagt Viktor «Vigi» Brunner aus Kaltbrunn. Jetzt freut er sich auf seine Pensionierung. Das Arbeiten habe ihn schon immer belastet. Viel lieber treibt er Sport. Und er hat eine Leidenschaft für das Schreiben von Leserbriefen. Jede Woche erhalten die Redaktionen der Region seine Briefe. «Ich habe so viele Texte auf Lager, dass ich für jede Woche bis 2022 ausgesorgt hätte», sagt der 64-Jährige. Und doch schreibt er weiter. «Es freut mich jeweils sehr, wenn die Leserbriefe publiziert werden.» Hin und wieder erhalte er Rückmeldungen darauf ? meist von Gleichgesinnten. Erst einmal habe sich jemand gemeldet, der mit seinen Aussagen nicht zufrieden war. «Ich hätte eigentlich mehr Widerstand erwartet», lacht Brunner.
Nachdem er eine Druckerlehre absolviert hatte, arbeitete Brunner ein paar Jahre in verschiedenen Druckereien. Während seine Freunde die Karriereleiter hochkletterten und heirateten, war er im Kopf ganz woanders. «Ich träumte vom Sport und vom Reisen», sagt der Kaltbrunner. 1982 folgte er schliesslich seinem Herzen und begab sich für über drei Jahre auf Weltreise. Die fremden Länder und Kulturen faszinierten ihn nachhaltig, sodass er 2010 sein Auto und das Haus, das er von seiner Mutter geerbt hatte, verkaufte und bis 2014 zwei weitere Mal auf Weltreise ging. Dann allerdings mit dem Velo. Doch viele Erlebnisse während diesen drei Reisen zeigten ihm auf, was in der Welt falsch läuft. So waren in Venezuela über Kilometer hinweg die Strassenränder abgebrannt. «Es ist schrecklich, wie dort mit der Natur umgegangen wird.» Weiter sah er rund um den Globus die Überreste von einst massiven Gletschern, die aufgrund des Klimawandels weit zurück gegangen sind. Doch am meisten erschütterte ihn, als er hörte, dass sowohl die argentinische als auch die chilenische Armee Schweizer Sturmgewehre verwenden und dass vermutlich sogar die Guerilla-Kämpfer in diesen Ländern ebenfalls Waffen aus Schweizer Produktion hätten.
Diese Erlebnisse liessen ihn politisch aktiv werden. «Da ich zu unzuverlässig war, musste ich mich nie für ein politisches Amt bewerben. Das Schreiben von Leserbriefen liegt mir schon eher.» Mit seinen Briefen will er das Denken seiner Mitmenschen ändern. Und die negativen Erlebnisse seiner Reisen spiegeln sich darin wider. «Ich war schon immer links und grün eingestellt. Aber die Weltreisen haben mich zusätzlich geprägt. Ich habe gesehen, wie viel Leid, Ausbeutung und Verschmutzung es in anderen Ländern gibt, nur damit wir in Reichtum leben können», so Brunner. Immer wieder schreibt er zum Beispiel über die Waffenindustrie, den Klimawandel oder das Artensterben und dessen Auswirkungen auf die Umwelt. Und er erhebt in seinen Briefen mahnend den Finger: «Wir müssen lernen, sparsamer zu leben.» Auch er habe in seinem Leben gelernt, mit wenig auszukommen und trotzdem glücklich zu sein.
Von Manuel Reisinger
Lade Fotos..