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Samstag, 28. Mai 2022
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In der vorletzten Ausgabe dieser Zeitung wurde ausgeführt, dass ein Fussweg entlang der Uznacherstrasse in Ricken sinnvoll wäre. Werner Ruch aus Gommiswald gefällt dieser Vorschlag. Für gehbehinderte Personen bräuchte es aber mehr als nur einen Trampelpfad.
Ricken/Gommiswald Ein Fussweg an der Uznacherstrasse vom Parkplatz Eich zum Rickner Dorfzentrum wäre angebracht, da regelmässig Passanten der Strasse entlang laufen. Ein Trampelpfad – ähnlich wie der Pfad bei der Festung Grynau – würde die Verkehrssicherheit erhöhen, ohne grosse Kosten zu verursachen. Dies erklärte Franz Sager in der See & Gaster Zeitung vom 21. April 2022. Doch würde sich ein solcher Weg auch für in der Mobilität eingeschränkte Personen eignen? «Für Rollstuhlfahrer sind Trampelpfade alles andere als ideal», sagt Werner Ruch aus Gommiswald auf Anfrage dieser Zeitung. Immer wieder setzt sich Ruch für bessere bauliche Massnahmen für gehbehinderte Menschen ein, insbesondere auch für ältere Menschen mit Rollator. Seit Jahrzehnten stellt er fest, dass Bauunternehmen und die öffentliche Hand entgegen dem Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) zu wenig Rücksicht auf hindernisfreies Bauen nehmen.
Da Ruch im Rollstuhl sitzt, begegnet er täglich Hindernissen im öffentlichen Alltag, die mit einfachen baulichen Massnahmen behoben werden könnten. Auch er würde einen durchgehenden Weg von Ricken entlang der Rickenstrasse nach Gommiswald begrüssen. «Ein durchgehender Weg der Rickenstrasse entlang ist ein dringendes Bedürfnis. Vom Kloster Berg Sion aus kann ich nie in Richtung Bildhaus oder von Uetliburg Säge Richtung Gauenhof gehen», sagt Ruch. Ein Trampelpfad käme auch für ihn nicht infrage. «Trampelpfade sind nicht nur für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer nicht benutzbar, sondern auch für ältere Leute mit Rollator oder Familien mit Kinderwagen», sagt er. Gerade der Fussweg bei der Festung Grynau stelle eine Gefahr dar, wenn jemand seitwärts umfällt – egal ob gehbehindert oder nicht. «Wenn man dort abrutscht, landet man direkt in der Hauptstrasse», sagt er. Breite Wege wären viel sinnvoller als Trampelpfade. Ein teures Trottoir sei aber nicht zwingend, wenn stattdessen befestigte Feldwege gebaut oder verlängert werden, auf denen Rollstühle und Kinderwagen locker Platz haben. Zudem würde sich Werner Ruch wünschen, dass sich der Gemeinderat von Gommiswald stärker dafür einsetzt, dass der Kanton Wege an den Kantonsstrassen realisiert, die auch gehbehinderte Personen nutzen können.
Ein weiteres Problem sieht Werner Ruch bei Bushaltestellen. Bis 2024 müssen sämtliche Bushaltestellen im Kanton St.Gallen behindertengerecht ausgebaut sein. In Gommiswald ist der Kanton davon aber noch weit entfernt. «Die neue Bushaltestelle 'Gommiswald, Hansjunger' wurde leider nur mit einer 17 Zentimeter hohen Haltekante gebaut, anstatt wie heute gefordert 24 Zentimeter hoch», erklärt Ruch. Stufenfreies Einsteigen werde damit immer noch erschwert und brauche mehr Zeit. Auch nahezu alle andern Bushaltestellen auf dem Gemeindegebiet Gommiswald entsprechen noch nicht den bis 2024 zu erfüllenden Vorschriften des Behindertengleichstellungsgesetzes. Will der Kanton St.Gallen diese gesetzlichen Ziele erreichen, müssten alle diese Haltestellen in den nächsten zwei Jahren saniert werden. Ruch hofft, dass der Kanton sein Ziel fristgerecht umsetzen wird.
Auch Markus Alder, Leiter Bauberatung des Vereins Procap St.Gallen-Appenzell, findet, dass ein Trampelpfad entlang einer Kantonsstrasse unzureichend ist: «Bei Kantonsstrassen geht es um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Es ist wichtig, dass sämtliche Sicherheitsvorschriften eingehalten werden.» Anstatt eines Trampelpfads müsste ein geteertes Trottoir realisiert werden, das eine Breite von 1,80 Meter aufweist und dessen Rand sich sechs bis zwölf Zentimeter vom Fahrbahnrand abhebt. «Wäre dies nicht erfüllt, müssten wir intervenieren», sagt Alder. Denn der Verein Procap St.Gallen-Appenzell setzt sich vielerorts dafür ein, dass behindertengerecht gebaut wird, sowohl bei Bushaltestellen, als auch bei Fusswegen und öffentlichen Bauten. Zwar kann Markus Alder nachvollziehen, weshalb ein Fussweg am Strassenrand gewünscht wird. Bei der Realisierung müsste allerdings die Sicherheit aller, insbesondere von gehbehinderten Personen, berücksichtigt werden.
Von Manuel Reisinger
In der vorletzten Ausgabe dieser Zeitung wurde ausgeführt, dass ein Fussweg entlang der Uznacherstrasse in Ricken sinnvoll wäre. Werner Ruch aus Gommiswald gefällt dieser Vorschlag. Für gehbehinderte Personen bräuchte es aber mehr als nur einen Trampelpfad.
Ricken/Gommiswald Ein Fussweg an der Uznacherstrasse vom Parkplatz Eich zum Rickner Dorfzentrum wäre angebracht, da regelmässig Passanten der Strasse entlang laufen. Ein Trampelpfad – ähnlich wie der Pfad bei der Festung Grynau – würde die Verkehrssicherheit erhöhen, ohne grosse Kosten zu verursachen. Dies erklärte Franz Sager in der See & Gaster Zeitung vom 21. April 2022. Doch würde sich ein solcher Weg auch für in der Mobilität eingeschränkte Personen eignen? «Für Rollstuhlfahrer sind Trampelpfade alles andere als ideal», sagt Werner Ruch aus Gommiswald auf Anfrage dieser Zeitung. Immer wieder setzt sich Ruch für bessere bauliche Massnahmen für gehbehinderte Menschen ein, insbesondere auch für ältere Menschen mit Rollator. Seit Jahrzehnten stellt er fest, dass Bauunternehmen und die öffentliche Hand entgegen dem Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) zu wenig Rücksicht auf hindernisfreies Bauen nehmen.
Da Ruch im Rollstuhl sitzt, begegnet er täglich Hindernissen im öffentlichen Alltag, die mit einfachen baulichen Massnahmen behoben werden könnten. Auch er würde einen durchgehenden Weg von Ricken entlang der Rickenstrasse nach Gommiswald begrüssen. «Ein durchgehender Weg der Rickenstrasse entlang ist ein dringendes Bedürfnis. Vom Kloster Berg Sion aus kann ich nie in Richtung Bildhaus oder von Uetliburg Säge Richtung Gauenhof gehen», sagt Ruch. Ein Trampelpfad käme auch für ihn nicht infrage. «Trampelpfade sind nicht nur für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer nicht benutzbar, sondern auch für ältere Leute mit Rollator oder Familien mit Kinderwagen», sagt er. Gerade der Fussweg bei der Festung Grynau stelle eine Gefahr dar, wenn jemand seitwärts umfällt – egal ob gehbehindert oder nicht. «Wenn man dort abrutscht, landet man direkt in der Hauptstrasse», sagt er. Breite Wege wären viel sinnvoller als Trampelpfade. Ein teures Trottoir sei aber nicht zwingend, wenn stattdessen befestigte Feldwege gebaut oder verlängert werden, auf denen Rollstühle und Kinderwagen locker Platz haben. Zudem würde sich Werner Ruch wünschen, dass sich der Gemeinderat von Gommiswald stärker dafür einsetzt, dass der Kanton Wege an den Kantonsstrassen realisiert, die auch gehbehinderte Personen nutzen können.
Ein weiteres Problem sieht Werner Ruch bei Bushaltestellen. Bis 2024 müssen sämtliche Bushaltestellen im Kanton St.Gallen behindertengerecht ausgebaut sein. In Gommiswald ist der Kanton davon aber noch weit entfernt. «Die neue Bushaltestelle 'Gommiswald, Hansjunger' wurde leider nur mit einer 17 Zentimeter hohen Haltekante gebaut, anstatt wie heute gefordert 24 Zentimeter hoch», erklärt Ruch. Stufenfreies Einsteigen werde damit immer noch erschwert und brauche mehr Zeit. Auch nahezu alle andern Bushaltestellen auf dem Gemeindegebiet Gommiswald entsprechen noch nicht den bis 2024 zu erfüllenden Vorschriften des Behindertengleichstellungsgesetzes. Will der Kanton St.Gallen diese gesetzlichen Ziele erreichen, müssten alle diese Haltestellen in den nächsten zwei Jahren saniert werden. Ruch hofft, dass der Kanton sein Ziel fristgerecht umsetzen wird.
Auch Markus Alder, Leiter Bauberatung des Vereins Procap St.Gallen-Appenzell, findet, dass ein Trampelpfad entlang einer Kantonsstrasse unzureichend ist: «Bei Kantonsstrassen geht es um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Es ist wichtig, dass sämtliche Sicherheitsvorschriften eingehalten werden.» Anstatt eines Trampelpfads müsste ein geteertes Trottoir realisiert werden, das eine Breite von 1,80 Meter aufweist und dessen Rand sich sechs bis zwölf Zentimeter vom Fahrbahnrand abhebt. «Wäre dies nicht erfüllt, müssten wir intervenieren», sagt Alder. Denn der Verein Procap St.Gallen-Appenzell setzt sich vielerorts dafür ein, dass behindertengerecht gebaut wird, sowohl bei Bushaltestellen, als auch bei Fusswegen und öffentlichen Bauten. Zwar kann Markus Alder nachvollziehen, weshalb ein Fussweg am Strassenrand gewünscht wird. Bei der Realisierung müsste allerdings die Sicherheit aller, insbesondere von gehbehinderten Personen, berücksichtigt werden.
Von Manuel Reisinger
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