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Sonntag, 7. März 2021
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Jovana Z. lebte am Existenzminimum. Dann lernte sie eine Familie kennen, die ihr aus der unangenehmen Situation half. mar
Jovana Z. lebt seit 15 Jahren in der Schweiz und möchte ihre neue Heimat nicht mehr missen. Doch lange befand sie sich in einer sozialen Abwärtsspirale. Dank einer befreundeten Familie, dem Sozialamt und viel Willenskraft konnte sie daraus ausbrechen.
Region Region «Als ich hierherkam, konnte ich kein Wort Deutsch sprechen», sagt Jovana Z.*, die seit 15 Jahren in der Schweiz lebt. In Nordmazedonien, ihrer ursprünglichen Heimat, verliebte sie sich im Alter von 18 Jahren in einen Mann, dem sie schliesslich in die Schweiz folgte. «Ich liess alles zurück ? meine Freunde, meine Familie und mein Coiffeurgeschäft.» Sich an die Schweiz zu gewöhnen, fiel ihr zunächst aber schwer. Denn die Schweiz stellte sich als das komplette Gegenteil von Nordmazedonien heraus. «Ich kannte niemanden und verstand das Schweizer System nicht. Die ersten sechs Monate sagte ich mir täglich, dass ich zurückgehen werde», sagt sie. Doch sie blieb.
Als dann das erste Kind zur Welt kam, begann Jovana Z. damit, sich in die Schweiz und die Schweizer Kultur zu verlieben. Sie machte neue Bekanntschaften und baute sich eine neue Existenz auf. Doch dann kamen die Probleme: «Schon nach nur einem Jahr in der Schweiz hatte ich Schulden.» Über die Jahre häufte sich ein grosser Schuldenberg an. Als sie sich dann noch von ihrem Mann trennte, musste sie ohne finanzielle Unterstützung neu beginnen. Mit einer 80-Prozent-Stelle, dem ganzen Haushalt und den vier Kindern lebte sie am Existenzminimum und darunter.
Da sie bis heute nur eine Aufenthaltsbewilligung aber keine Niederlassungsbewilligung hat, wird Jovana Z. stets von der Angst verfolgt, dass sie die Schweiz verlassen müsse. «Würde ich den Job verlieren, würde man mich zurückschicken.» Ihren Kindern erzählt sie nichts von diesen Ängsten. Sie will sich aber gar nicht ausmalen, wie es für die Kinder wäre, wenn sie die Schweiz verlassen müssten. «Meine Kinder sind hier zur Welt gekommen und kennen gar nichts anderes als die Schweiz.» Sie hofft, dass sie und ihre Kinder eines Tages die Schweizer Staatsbürgerschaft erhalten werden.
Der Schuldenberg verhinderte, dass Jovana Z. sich weiter integrieren konnte. Sie sah aber keinen Ausweg aus der Situation. Glücklicherweise lernte sie eine hilfsbereite Familie aus Wattwil kennen, die ihr durch die schwere Zeit half. «Ich traf sie ab und zu bei der Arbeit und schenkte ihnen zu Weihnachten Schokolade.» Mithilfe der Wattwiler Familie nahm Jovana Z. Kontakt zum Sozialamt Schänis-Benken-Kaltbrunn auf, um zu erfahren, wie sie ihre Situation aus eigener Kraft verbessern kann. «Wir schrieben einen Brief und ich wurde zu einem Gespräch mit der Kaltbrunner Gemeindepräsidentin Daniela Brunner-Gmür und dem Kaltbrunner Gemeindeschreiber Thomas Wey eingeladen«, sagt die vierfache Mutter. «Ich möchte Frau Brunner und Herrn Wey hiermit für die Zeit danken, die sie sich genommen haben, mich anzuhören.» Anschliessend lieh die Wattwiler Familie Jovana Z. das Geld, um ihre Schulden zu begleichen. So hatte sie endlich die Chance, ihr Leben und das Leben ihrer Kinder zu verbessern. «Ich bin unendlich dankbar für die neue Lebensqualität, die ich dadurch erfahren kann.» *Name geändert
Von Manuel Reisinger
Jovana Z. lebte am Existenzminimum. Dann lernte sie eine Familie kennen, die ihr aus der unangenehmen Situation half. mar
Jovana Z. lebt seit 15 Jahren in der Schweiz und möchte ihre neue Heimat nicht mehr missen. Doch lange befand sie sich in einer sozialen Abwärtsspirale. Dank einer befreundeten Familie, dem Sozialamt und viel Willenskraft konnte sie daraus ausbrechen.
Region Region «Als ich hierherkam, konnte ich kein Wort Deutsch sprechen», sagt Jovana Z.*, die seit 15 Jahren in der Schweiz lebt. In Nordmazedonien, ihrer ursprünglichen Heimat, verliebte sie sich im Alter von 18 Jahren in einen Mann, dem sie schliesslich in die Schweiz folgte. «Ich liess alles zurück ? meine Freunde, meine Familie und mein Coiffeurgeschäft.» Sich an die Schweiz zu gewöhnen, fiel ihr zunächst aber schwer. Denn die Schweiz stellte sich als das komplette Gegenteil von Nordmazedonien heraus. «Ich kannte niemanden und verstand das Schweizer System nicht. Die ersten sechs Monate sagte ich mir täglich, dass ich zurückgehen werde», sagt sie. Doch sie blieb.
Als dann das erste Kind zur Welt kam, begann Jovana Z. damit, sich in die Schweiz und die Schweizer Kultur zu verlieben. Sie machte neue Bekanntschaften und baute sich eine neue Existenz auf. Doch dann kamen die Probleme: «Schon nach nur einem Jahr in der Schweiz hatte ich Schulden.» Über die Jahre häufte sich ein grosser Schuldenberg an. Als sie sich dann noch von ihrem Mann trennte, musste sie ohne finanzielle Unterstützung neu beginnen. Mit einer 80-Prozent-Stelle, dem ganzen Haushalt und den vier Kindern lebte sie am Existenzminimum und darunter.
Da sie bis heute nur eine Aufenthaltsbewilligung aber keine Niederlassungsbewilligung hat, wird Jovana Z. stets von der Angst verfolgt, dass sie die Schweiz verlassen müsse. «Würde ich den Job verlieren, würde man mich zurückschicken.» Ihren Kindern erzählt sie nichts von diesen Ängsten. Sie will sich aber gar nicht ausmalen, wie es für die Kinder wäre, wenn sie die Schweiz verlassen müssten. «Meine Kinder sind hier zur Welt gekommen und kennen gar nichts anderes als die Schweiz.» Sie hofft, dass sie und ihre Kinder eines Tages die Schweizer Staatsbürgerschaft erhalten werden.
Der Schuldenberg verhinderte, dass Jovana Z. sich weiter integrieren konnte. Sie sah aber keinen Ausweg aus der Situation. Glücklicherweise lernte sie eine hilfsbereite Familie aus Wattwil kennen, die ihr durch die schwere Zeit half. «Ich traf sie ab und zu bei der Arbeit und schenkte ihnen zu Weihnachten Schokolade.» Mithilfe der Wattwiler Familie nahm Jovana Z. Kontakt zum Sozialamt Schänis-Benken-Kaltbrunn auf, um zu erfahren, wie sie ihre Situation aus eigener Kraft verbessern kann. «Wir schrieben einen Brief und ich wurde zu einem Gespräch mit der Kaltbrunner Gemeindepräsidentin Daniela Brunner-Gmür und dem Kaltbrunner Gemeindeschreiber Thomas Wey eingeladen«, sagt die vierfache Mutter. «Ich möchte Frau Brunner und Herrn Wey hiermit für die Zeit danken, die sie sich genommen haben, mich anzuhören.» Anschliessend lieh die Wattwiler Familie Jovana Z. das Geld, um ihre Schulden zu begleichen. So hatte sie endlich die Chance, ihr Leben und das Leben ihrer Kinder zu verbessern. «Ich bin unendlich dankbar für die neue Lebensqualität, die ich dadurch erfahren kann.» *Name geändert
Von Manuel Reisinger
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