Diego Forrer
möchte Gemeindepräsident von Uznach werden.
Bild: Rolf Ehrbar
"Burglind" und Co wüteten auch in den hiesigen Wäldern ordentlich.
In den vergangenen Wochen rasten gleich mehrere Winterstürme über die Schweiz hinweg. «Burglind» und Co haben auch in der Region See und Gaster ihre Spuren hinterlassen – im Vergleich zu «Lothar» etwa ein Fünftel so grosse.
Region Vielen in der Region ist der Jahrhundertsturm «Lothar», der im Jahr 1999 über die Schweiz hinweg fegte, noch in bester Erinnerung. Die Schäden, die er und einzelne Nachstürme damals angerichtet hatten, waren auch in der Region zwischen Rapperswil und Amden immens. Richtete «Lothar» auch hierzulande flächendeckende Schäden an, so sind diese zumindest in Gebiet See und Gaster bei «Burglind» und «Evi» glimpflicher ausgefallen. Andere Regionen der Schweiz hat es weit mehr getroffen. Trotzdem sieht die vorläufige Schadensbilanz, die Rolf Ehrbar, Regionalförster der Waldregion 4 See, zieht, für Laien imposant aus: Etwa 15‘000 Kubikmeter Holz seien den bisherigen Winterstürmen zum Opfer gefallen, erklärt er auf Anfrage. Dies entspreche gut einem Drittel der Jahresnutzung. Weit überwiegend handle es sich dabei um Streuschäden, wobei die Bäume durch den Wind samt Wurzelstock umgeworfen worden seien. Häufig sei es aber auch zu Stammbrüchen gekommen. Es sei im jetzigen Zeitpunkt schwierig den tatsächlichen finanziellen Verlust zu beziffern, da das Ganze immer noch im Fluss sei, immer Neues zum Vorschein komme und man die nötigen Informationen für solche Berechnungen noch nicht habe. Nach Ehrbars Schätzungen liegt der Schaden aber deutlich über einer Million Franken.
Laut dem Regionalförster besteht weiterhin ein erhöhtes Risiko durch in Baumkronen hängen gebliebenes Astmaterial, schräg stehende Bäume und auf den Boden gefallenes Holz. Das Wandern durch die regionalen Wälder ist also weiterhin mit Vorsicht zu geniessen. Sturmschadenflächen sollten zudem nicht begangen werden. Abgesperrte Holzschläge und Wege dürfen nicht betreten werden. Und zu guter Letzt rät Ehrbar, die Wälder bei erhöhten Windgeschwindigkeiten und neuen Schneefällen zu meiden.
Die richtigen Lehren gezogen
Nach Schätzung von Rolf Ehrbar fielen die Waldschäden in der Region diesmal auch deshalb geringer aus, weil viele kritische Waldbestände bereits den früheren Stürmen zum Opfer gefallen sind. Aus den Geschehnissen rund um Orkan «Lothar» habe man die Lehren gezogen. Naturnaher Waldbau heisst die Devise. Die natürliche Baummischung in den Wäldern sei extrem wichtig. Rottannen beispielsweise seien besonders sturmempfindlich. Deshalb setze man heutzutage bei Pflanzungen in erster Linie auf stabilere Laubgehölze und Weisstannen. Bei der Waldpflege strebe man ungleichaltrige Waldbestände an, welche eine stabilere Struktur und flächendeckende Verjüngungsansätze aufweisen. Auf diese Weise würde der Wald Stürmen wie «Burglind» besser standhalten können, und die Folgeschäden wären geringer. Ehrbar rechnet aber damit, dass irgendwann wieder ein Jahrhundert-Orkan wie «Lothar» aufziehen und trotz allem erneut grosse Waldschäden verursachen wird.
Pascal Spalinger
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