Thomas Wildberger
betreibt die einzig noch geblieben Schweizer Holzwollefabrik in Wattwil.
Kilian Oberholzer stellt sein neuestes Buch vor.
Das neue Buch von Kilian Oberholzer ist ein vielfältiger Blick auf die Vergangenheit unserer Region. Es zieht die Linien der Ein- und Auswanderung im Linthgebiet nach, schwelgt in grossen Bildern – und setzt den Spot auf die kleinen Trouvaillen, die mundigen «Petit Four» auf der Zeitachse.
Region Geschichtsfans, Freunde des Lokalkolorits und Menschen mit Interesse an ihrer Wohnregion werden zwischen den Buchdeckeln von «Das Linthgebiet in seiner farbigen Vergangenheit» Wissenswertes finden – lesefreundlich, überraschend und erhellend verpackt. Oberholzer zoomt da heran, wo eine Geschichte vielleicht noch nicht erzählt wurde, wo Wissen zu verschwinden droht. Es geht um Segelflugzeuge und Stellwerke, Bäder und Burgen, um steinerne Zeitzeugen und Landschaft und um Menschen, welche die Geschichte prägten. Insbesondere Uznach, die Heimat Oberholzers, darf mit vielen Themen glänzen. Das Buch lädt aber auch zur Wanderschaft nach Amden ein; zum Ritt ins Bergdorf mit Benvenuto Cellini, dem italienischen Renaissancekünstler. Und auch «Hiesige» waren etablierte Künstler und Macher – insbesondere in der Fremde. So beispielsweise Johann Georg Jud aus Benken, der als Barockbaumeister in Trier beim Kurerzbischof Lohn und Brot fand.
Das Stichwort «farbige Vergangenheit» passt zum Buch. Der Autor erzählt von bunten Glas- und Wappenscheiben. Auch von solchen, die verschollen sind; und vielleicht dank des Buches wiederauftauchen. Oder er berichtet von einem Farbrezeptbüchlein, das heute im Kloster Engelberg zu finden ist. Mit den Ausführungen zu den irischen Wandermönchen Gallus und Kolumban oder dem Thema «Patrozinium» wandelt der Autor auf kirchlichen und spirituellen Pfaden. Er zeigt auf, dass Traditionen lebendig geblieben sind und nachfolgende Generationen bereichern können. pd
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