Susan von Aarburg
ist auch mit ihrem jüngsten Projekt auf Erfolgskurs.
Unterschriftenübergabe: (v.l.) Roger Zahner, Beni Buser, Cornelia Meier, Diego Forrer, Daniel Ritler; es fehlt Moira Ritler zVg
«Umfahrung Uznach ‹Wir alle› entscheiden mit». So steht es auf einer Wahlurne der
Uznach Am Freitag, 6. September, überreichte die Steuergruppe der IG Mobilität Region Uznach (IGMRU) dem Uzner Gemeindepräsidenten Diego Forrer rund 1000 Unterschriften für das Referendum zur Umfahrung Uznach. Nach der Prüfung der Unterschriften und dem Zustandekommen des Referendums erhalten die Uzner Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Möglichkeit, voraussichtlich am 24. November mitzuentscheiden.
Vom 12. August bis 10. September lief die Referendumsfrist zum Beschluss des Gemeinderats Uznach über die Umfahrung Uznach. Die Mitglieder der IGMRU finden es zentral, dass bei einem Strassenprojekt mit massiven Auswirkungen für Uznach, die Stimmbevölkerung mitentscheiden kann. Deshalb hat die IGMRU das Referendum ergriffen und in den vergangenen vier Wochen Unterschriften in Uznach gesammelt. Roger Zahner ist Mitglied der Steuergruppe und vertritt die IG gegen aussen. Für ihn ist klar: «Dies ist ein deutliches Signal der Uzner Stimmbevölkerung! Mit ihrer Unterschrift haben die Uznerinnen und Uzner gezeigt, dass sie über dieses Grossprojekt demokratisch abstimmen wollen.»
Bis zum Abstimmungstermin bleibt nun Zeit für die Meinungsbildung. «Beim Sammeln der Unterschriften haben wir festgestellt, dass sich viele Uznerinnen und Uzner nur wenig oder gar nicht mit dem Projekt auseinandergesetzt haben. Andere waren erstaunt über die Linienführung und die Auswirkungen der Umfahrung», erklärt Zahner. Es brauche weitere Informationen und eine aktive Diskussion über Kosten und Nutzen des Grossprojekts. Die IGMRU werde sich aktiv daran beteiligen, denn sie sei überzeugt, dass man sich mit der Umfahrung Uznach viele Nachteile einhandle, so Roger Zahner.
Die IGRMU beschäftigt sich seit 2013 mit dem Projekt «Regionale Verbindungsstrasse A15–Gaster». Sie ist überzeugt, dass die vorgestellte Lösung zu überrissen ist für das, was sie letztendlich bringt. «Man baut für die Umfahrung sechs Kilometer Strasse und ist der Meinung insbesondere den Verkehr im Städtli zu minimieren. Bedingt ist das richtig, denn wir verlagern nur den Durchgangsverkehr. Trotzdem werden nach wie vor bis zu 10'000 Fahrzeuge das Zentrum passieren», sagt Zahner. Er sieht auch dem Kulturlandverlust mit Sorgen entgegen. Die Umfahrung benötige 150'000 Quadratmeter Land, davon seien 85'000 Quadratmeter Landwirtschaftsfläche. Zudem wirke die neue Strasse südlich und östlich des Siedlungsgebietes wie eine Barriere zum Naherholungsgebiet. Darüber hinaus ist sich Roger Zahner sicher, dass vor allem umliegende Gemeinden von der neuen Strasse profitieren würden, die Kosten müsste aber grossmehrheitlich Uznach tragen. In finanzieller Hinsicht verweist Zahner auch auf Folgekosten für die Gemeinde Uznach, denn mit dem Projekt werden Kantonsstrassen in Gemeindestrassen umgewandelt.
Die IGMRU bemängelt nicht nur, sondern sie zeigt Varianten auf, wie der Verkehr insbesondere im Uzner Städtli entflechtet werden könnte. So präsentiert sie auf ihrer Webseite beispielsweise einen Doppelspurkreisel mit folgender Erklärung: «Ein Einbahnverkehr im Strassenviereck Zürcher-, Bahnhof- und Grynaustrasse kann den Verkehrsfluss im Zentrum verbessern und den Stau reduzieren. Der Verkehr kann auch bei geschlossener Barriere zwischen Kaltbrunn und Schmerikon ungehindert fliessen.»
Wird das vorliegende Umfahrungsprojekt in Uznach abgelehnt, so sind Gemeinde und Kanton in der Verantwortung, neue Lösungen aufzuzeigen. «Dann heisst es zwar für alle wieder zurück auf Start. Aber, wir sind uns sicher, dass mit einem Nein bessere Lösungen ausgearbeitet werden können, von denen letztlich alle gleichermassen profitieren», sagt Roger Zahner abschliessend.
Von Andreas Lehmann
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