Christian Vogel
kämpft für eine Varianten-Abstimmung für das Hallenbad Bütschwl.
Ruedi Rüegg wünscht sich, dass zuerst die Ortsdurchfahrt sicherer gemacht wird.
Das kantonale Tiefbauamt plant die Sanierung und den Ausbau der Rickenstrasse zwischen Wattwil und Neuhaus. Für das Dorf Ricken wurden ein Betriebs- und Gestaltungskonzept auf der bestehenden Ortsdurchfahrt sowie verschiedene Umfahrungsvarianten geprüft.
Ricken Um weitere Ideen zu diskutieren, findet Ende Februar ein Austausch mit lokalen Interessengruppen und politischen Parteien statt. Die Umfahrungspläne und Ideen zur Lösung des Verkehrsproblems im und um das Dorf Ricken sind unterschiedlich und werden kontrovers diskutiert. Im Januar trafen sich Vertreter des Vereins Zukunft Ricken mit den Verantwortlichen des Tiefbauamts St.Gallen. Dabei stellte sich heraus, dass kurzfristig eine Optimierung der Ortsdurchfahrt gewünscht wird. Ruedi Rüegg, der für die Kommunikation des Vereins zuständig ist, nimmt positives aus den Gesprächen in St.Gallen mit. Er sagt aber auch: «Die Ortsdurchfahrt könnte mit einfachen Massnahmen wie Kennzeichnungen für alle sicherer gemacht werden.» Seitens des Kantons heisst es, dass die Umsetzung des Betriebs- und Gestaltungskonzepts also zeitnah erfolgen soll. Mittel- bis langfristig präferieren sie eine Ortsumfahrung, wobei die Meinungen über die Linienführung auseinandergehen.
Aufgrund der Ausgangslage hat das kantonale Tiefbauamt mit den Gemeinderäten von Gommiswald und Wattwil beschlossen, Ende dieses Monats einen Austausch am runden Tisch einzuberufen. Dabei sollen mit lokalen Interessengruppen und politischen Parteien auch neue Varianten eingebracht und diskutiert werden. Vorausgesetzt wird, dass die zur Diskussion gestellten Varianten die umweltrechtlichen Rahmenbedingungen erfüllen. Gerade dass dürfte aus Sicht von Rüegg eine Knacknuss darstellen. «Wir sind umgeben von Schutzgebieten. Diese in gewissen Bereichen zu untertunneln, geht aus Schutzgründen nicht. Also müssen wir drumherum», erklärt Rüegg.
Ebenfalls eingeladen und teilnehmen wird Benjamin Arnold von der «IG Ortsumfahrung Nein». Er freue sich auf konstruktive Gespräche und weitere Ideen aller Beteiligten. Für ihn ist klar, dass die Interessen der Bürger ernstgenommen und mitberücksichtigt werden müssen. «Ich sehe viel Potenzialfür die neue Variante 01b mod», sagt Arnold. Dieser Vorschlag beinhaltet einen rund ein Kilometer langen Tunnel, der das Dorf weiträumiger umfährt als die Variante 01b. Man darf gespannt sein, was die Gespräche am runden Tisch für neue Ideen zu Tage fördern. Zum weiteren Vorgehen sagt Ruedi Rüegg abschliessend: «Ich wünsche mir, dass es nach den Gesprächen am runden Tisch weitergeht und wir endlich zu einer nachhaltigen Lösung kommen.»
⋌Andreas Lehmann
Wie nehmen Sie die Stimmung im Dorf zum Thema «Ricken Umfahrung» wahr?
Alois Gunzenreiner: Die Ricknerinnen und Rickner wünschen sich mehr Sicherheit sowie eine Verbesserung der Verkehrsbelastung. Diese Anliegen werden schon einige Jahre thematisiert. Daher ist die Einschätzung, dass aufgrund der Situation nicht einfach alles in einem Projekt mit überschaubarem Zeithorizont zu lösen ist.
Peter Hüppi: Die Bevölkerung ist von der Verkehrsbelastung sehr betroffen. Auch wenn wenige direkt an der Kantonsstrasse wohnen, so ist das Verkehrsaufkommen durch das Dorf Ricken sehr respektive zu hoch. Die Rickner Bevölkerung wünscht sich eine Verbesserung, auch wenn einzelne Varianten differenziert zu betrachten sind. Die Bevölkerung hat sich entsprechend organisiert und möchte sich auch einbringen, was wichtig und richtig ist.
Was erwarten Sie von den Gesprächen am runden Tisch?
Alois Gunzenreiner: Es hat sich bisher gezeigt, dass es unterschiedliche Betroffenheiten und daher Meinungen gibt zu einer allfälligen Umfahrung. Der bevorstehende Prozess soll dazu dienen, die Anliegen oder mögliche Lösungsansätze zu sammeln.
Peter Hüppi: Ich bin auf weitere Ideen innerhalb der Rahmenbedingungen gespannt und erwarte eine offene und zielorientierte Diskussion, auch wenn für Lösungsmöglichkeiten aufgrund der geschützten Moore nicht allzu viel Spielraum vorhanden ist. Ziel muss sein, dass eine wesentliche Verkehrsverbesserung für das Dorf Ricken erzielt und ausgearbeitet werden kann. Jede mögliche und machbare Variante wird wohl kaum auf 100% Zustimmung stossen.
Haben Sie sich mit ihrem Amtskollegen abgesprochen?
Alois Gunzenreiner: Klar sprechen wir uns ab, denn es verläuft eine Gemeindegrenze durch das Dorf. In dieser Situation müssen sich die zuständigen Behörden im Interesse der Bevölkerung austauschen und ihre Haltungen abstimmen. Die beiden Gemeinderäte haben in diesem Geschäft deshalb auch übereinstimmende Beschlüsse gefasst.
Peter Hüppi: Die Gemeinde Gommiswald ist in engem Austausch mit der Gemeinde Wattwil. Wir wollen ja letztendlich beide das Gleiche für Ricken, nämlich eine Verbesserung der Verkehrsbelastung für die Bevölkerung.
Was denken Sie über den Vorschlag, dass zuerst die Ortsdurchfahrt verbessert und anschliessend die Umfahrung (mittel/langfristig) umgesetzt werden soll?
Alois Gunzenreiner: Auch wenn der Vergleich situationsbedingt etwas hinkt, aber in Wattwil haben wir mit diesem Vorgehen gerade gute Erfahrungen gemacht. Aus Sicht der beiden Gemeinderäte muss die Ortsdurchfahrt ohnehin verbessert werden. Ein solches Projekt und eine allfällige Umfahrung haben ganz bestimmt auch unterschiedliche Zeithorizonte.
Peter Hüppi: Da eine Verbesserung der Ortsdurchfahrt wesentlich schneller realisiert werden könnte, würde dies zeitnah eine gewisse Entlastung für das Dorf Ricken bringen. Dies ist umso mehr nötig, da eine Umfahrungsvariante wesentlich länger dauern wird. Eine Umfahrungsvariante soll jedoch zeitgleich geprüft und nach Möglichkeit realisiert werden.
Wie geht es nach dem runden Tisch weiter?
Alois Gunzenreiner: Die Ergebnisse und die Vorschläge werden ausgewertet. Entweder ergibt sich daraus von den bestehenden eine abgeänderte Variante oder es gibt eine neue Variante. Danach wird der Kanton einen Grundsatzentscheid fällen und das weitere Vorgehen festlegen.
Peter Hüppi: Mit dem runden Tisch sollen die verschiedenen Interessenvertreter aus der Bevölkerung in die Erarbeitung von möglichen Varianten miteinbezogen werden. Welche Variante dann ausgearbeitet werden soll und welche Sofortmassnahmen zu planen und umzusetzen sind, wird sich zeigen. Der genaue Fahrplan wird dann zusammen mit den kantonalen Stellen festgelegt.
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