Diego Forrer
möchte Gemeindepräsident von Uznach werden.
Bild: psp
André Keller hat viel Geld und Herzblut in das Dömli-Projekt gesteckt.
Ebnat-Kappel Am 29. September startet der Kultur- und Eventtreff Dömli in seine dritte Saison. Besitzer André Keller erklärt unter anderem, weshalb das Projekt in seinen Augen immer noch eine Art Experiment und was noch alles geplant ist.
André Keller, vor gut zwei Jahren haben Sie mit der Lancierung des Dömli in Ebnat-Kappel ein Experiment gestartet. Wie sind Sie mit dessen Entwicklung zufrieden?
Im Jahr 2014 hatte ich die ehemalige Kirche erworben, und wir haben sie umfangreich renoviert und saniert. Wir haben das Innere teilweise wieder in seinen alten Zustand versetzt, aber auch einen neuen Boden sowie moderne Technik eingebaut. Es gibt auch jetzt noch immer wieder kleinere Projekte, die wir umsetzen – etwa der Einbau eines Verdunkelungssystems oder die Instandhaltung des Aussenbereiches. Aktuell sind wir dabei, im benachbarten ehemaligen Feuerwehrhäuschen sanitäre Anlagen einzubauen. Das Ganze ist auch im dritten Jahr immer noch ein Experiment, und wir sind knapp auf Kurs. Wir haben mal auf drei Saisons hinaus geplant und stehen nun vor der zweiten richtigen Spielzeit. Es ist auch beim Dömli so, dass bekannte Namen mehr ziehen als Unbekanntes. Aber die Leute, die hier waren, zeigten sich begeistert, und wir erhalten immer wieder schöne Rückmeldungen. Ideal wäre, wenn wir die Räume noch mehr vermieten könnten.
Die Umwandlung einer Kirche in ein Eventlokal wird nicht immer positiv aufgenommen. Wie sieht es diesbezüglich beim Dömli aus?
Es gab am Anfang schon etwas Gegenwind. Mittlerweile hat sich die Stimmung aber beruhigt, und wir erhalten sogar Komplimente ehemaliger Projektgegner. Das ist ein schönes Zeichen. Wir bieten eine Dienstleistung, die eine Bereicherung für die Region darstellen soll. Das Dömli ist aber noch nicht so stark etabliert. Deshalb ist das Projekt auch noch nicht selbsttragend.
Ist das Dömli für Sie eher ein Hobby oder eine Passion?
Es ist ganz klar meine Passion. Ich bin schon seit Kindesbeinen mit dem Theater verwurzelt, und die Idee, ein eigenes Etablissement zu haben, geisterte schon länger rum. Als dann die Anfrage bezüglich Dömli kam, musste ich nicht lange überlegen. Dessen Architektur fasziniert mich, und so investiere ich nun in Kultur, wie andere in Sportarten investieren. Wir haben nun etwas kreiert, nun muss es sich etablieren.
Wie würden Sie das Dömli einem Laien beschreiben?
Das Dömli ist ein Eventlokal, das den Charme der ehemaligen Kirche behalten hat, ohne eine solche zu sein. Es ist ein Begegnungsort, an dem man sich vom Alltag wegtreiben lassen kann.
Am 29. September wird mit dem Konzert von Hackbrett-Virtuose Nicolas Senn und dem Trio Fontane in die neue Saison gestartet. Nach welchen Gesichtspunkten wird das Programm jeweils zusammengestellt?
Ich schaue mir immer wieder potenzielle Künstler an, und mittlerweile kenne ich auch viele persönlich. Zudem besuche ich jedes Jahr das Humorfestival Arosa. Die Hauptsache ist, dass immer für jede Art von Publikum etwas dabei sein muss. Leider kommen aber nicht alle nach Ebnat-Kappel, die ich auch gerne haben möchte. Dafür gibt es verschiedene Faktoren. So würde ich gerne einmal den deutschen Musikkabarettisten Bodo Wartke ins Dömli holen. Wir sind gegenwärtig noch am Ausloten, was dem Dömli-Publikum gefällt. Ich stehe jedoch voll und ganz hinter unserem Programm.
Gibt es auch etwas, dass Sie nie im Leben verpflichten würden?
Wir sind mit einem Verbot für erotische sowie religiös sektiererische Anlässe belegt. Und wir versuchen auch bei unseren Programmen, ein gewisses Niveau nicht zu unterschreiten.
Auf welchen Act freuen Sie sich heuer besonders?
Da möchte ich eigentlich niemanden herausheben. Ich finde es einfach immer wieder spannend, Feedbacks von Personen aus der Region zu erhalten. Angeregte Gespräche und Reaktionen sind wichtig, damit sich das Dömli nach und nach etablieren kann.
Welche Pläne sollen in Zukunft verwirklicht werden?
Wie bereits erwähnt werden im Feuerwehrhäuschen sanitäre Anlagen eingebaut. Und Anfang 2019 werden wir uns bereits mit dem Programm der dritten Dömli-Saison beschäftigen. Ansonsten wollen wir einfach möglichst viel tun, um noch mehr Leute ins Dömli zu locken.
Von Pascal Spalinger
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