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Dienstag, 21. März 2023
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Ich überlege, wie ich es diplomatisch formulieren kann. Aber wieso Diplomatie walten lassen, wenn man einfach sagen kann, wie es ist? Das SRF hats verspielt. In Sachen Comedy zumindest. Nachdem Dominic Deville im November 22 bekannt gab, dass.. weiterlesen
Solino-Bewohnerin Sophie Sutter, Ralph Rütsche, Naemi Stark, Bertha Frick und Angelina Kern. (v.l.)
Trotz Fachkräftemangel war das Seniorenzentrum Solino in Bütschwil fähig alle seine offenen Stellen zu besetzen. Dies dank einer innovativen Idee. Die Bewohnenden sind beim Bewerbungsprozess mit potenziellen Mitarbeitenden dabei und entscheiden mit, ob diese eingestellt werden.
Von Soraya Stoni
Bütschwil Anfang Dezember gewann das Solino die Aufmerksamkeit vieler Pflegefachleute und anderen Interessierten auf Grund einer innovativen Idee. Die Bewohnenden sind beim Vorstellungsgespräch mit von der Partie. Sie dürfen die Fragen stellen, die ihnen wichtig sind. Naemi Stark, eine der Pflegefachfrauen, die dank der Kampagne gewonnen werden konnte, ist sich sicher: «Wenn die Bewohnenden in so wichtige Prozesse miteinbezogen werden, dann werden es die Mitarbeitenden auch!» Weiteres erfahren Sie im Interview mit dem Geschäftsleiter Ralph Rütsche und mit den Mitarbeitenden Naemi Stark und Angelina Kern.
Geschäftsleiter Ralph Rütsche: Bisher sind etwas mehr als 10 Bewerbungen mit der gesuchten Qualifikation eingegangen.
Wir konnten seit Lancierung der Kampagne im November 2022 bereits sechs neue Mitarbeitende einstellen. Interessant ist auch, dass wir darunter einige Wiedereinsteigerinnen für uns gewinnen konnten. Obwohl wir somit für den Moment alle offenen Stellen besetzen konnten, freuen wir uns auch in Zukunft auf Gespräche und das Kennenlernen zwischen Bewohnenden und potenziellen neuen Mitarbeitenden.
Man muss realistisch sein. Wir werden nicht mit Bewerbungen überschwemmt, aber wir erhalten laufend interessante Bewerbungen. Das ist sehr erfreulich.
Auf den sozialen Medien ist unsere Kampagne viral gegangen. Weiter gab es einen tollen TV-Beitrag sowie einen sehr unterhaltsamen Beitrag im Radio, welcher sogar in den Regionen Bern und Zürich ausgestrahlt wurde.
Die Resonanz auf unsere Kampagne ist bei Bewohnenden, Mitarbeitenden sowie der Bevölkerung sehr positiv. Wir erhalten immer wieder sehr schöne Rückmeldungen.
Es sind vor allem Erfahrungen, welche zwischen Bewohnenden und Bewerbenden ausgetauscht werden. Da kam es auch mal vor, dass das Gespräch zwischen diesen Beiden ablief und ich aussen vor war.
Ja, etwas für uns völlig Natürliches: die Einbindung und Partizipation unserer Bewohnenden werden als grosse Innovation gefeiert und als zukunftsweisendes Modell dargestellt. Das ist für mich schon etwas überraschend.
Ich denke, es ist schon eine gewisse Aufbruchstimmung und Freude bei den Mitarbeitenden sowie den Bewohnenden zu spüren. Es macht sicher auch ein bisschen stolz, wenn in den Medien und in der Bevölkerung positiv über den Arbeitgeber gesprochen wird. Es zeigt aber auch auf, dass mit Eigeninitiative Änderungen herbeigeführt werden können.
Mit unserer Geschichte leisten wir einen Betrag daran, unsere Branche positiv in den Medien erschein zu lassen. Ich bedaure es sehr, dass leider einige (vor allem nationale Medien) immer wieder unsere Branche mit Berichten über negative Einzelbeispiele in ein schlechtes Licht rücken. Unsere Mitarbeitenden leisten einen wichtigen Beitrag in unserer Gesellschaft und es ist eine sehr menschliche und wertschätzende Aufgabe.
Sie sind sehr gut im Solino angekommen und der Eindruck in den Gesprächen hat sich gegenseitig bestätigt.
Die Einbindung der Bewohnenden soll fortbestehen und wenn möglich weiter ausgebaut werden. Sie haben Freude daran und sind stolz darauf, mitzuhelfen, unsere Branche positiv darzustellen und die Arbeit in einem Seniorenzentrum als attraktiv zu positionieren.
Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass jede Organisation ihre unternehmerische Verantwortung wahrnimmt und für die Mitarbeitenden gute Rahmenbedingungen schafft. Es ist mir bewusst, dass dies zulasten der Profitabilität geht und vor allem die Führungskräfte gefordert sind. Das ist harte Arbeit und kommt nicht von selbst. Leider stelle ich fest, dass es vereinzelt auch Personen oder Institutionen gibt, welche lieber gegenüber Bund und Kantonen Forderungen stellen, als mit einfachen Mitteln selbst aktiv werden. Ich bin überzeugt, dass jede Organisation im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen Beitrag zum Fachkräftemangel leisten kann.
Wir im Solino schaffen Rahmenbedingungen, welche für unsere Mitarbeitenden interessant sind und die Arbeitsbelastung in einem akzeptablen Rahmen ist. Dies konnte in der Vergangenheit nicht immer sichergestellt werden.
Naemi Stark: Ich habe schon meine Lehre im Solino gemacht. Danach eineinhalb weitere Jahre hier gearbeitet, bis ich mein erstes Kind bekommen habe. Die Kampagne hat nach vier Jahren Pause wieder mein Interesse am Wiedereinstieg geweckt. Mir war klar, dass sich das Solino gewandelt hat. Ich war mir sicher: Wenn die Bewohnenden miteinbezogen werden, dann die Mitarbeitenden auch.
Angelina Kern: Ich habe meine Lehre in einem Seniorenzentrum in der Region absolviert. Danach arbeitete ich einige Zeit im Spital. Da hat mir jedoch das Familiäre gefehlt. Die Kampagne überzeugte mich. Sie zeigte genau dieses Persönliche und Partizipative, das ich gesucht habe. Die Bewohnenden werden hier geschätzt. Das sind schöne Werte.
Naemi Stark: Es war sehr locker, ich spürte keine Nervosität. Frau Frick hat schnell das Eis gebrochen. Mir war gleich klar, dass ich wieder im Solino anfangen möchte.
Angelina Kern: Das Bewerbungsgespräch war super. Es war sehr herzlich und mir wurde bewusst, dass mich die Alterspflege sehr entspricht.
Naemi Stark: Das Solino ist flexibel. Es gab mir die Möglichkeit, nur 20 Prozent und nur an den Wochenenden zu arbeiten.
Angelina Kern: Ich werde vom Solino vom Arbeitszeitmodell her unterstützt bei meiner Weiterbildung als Spital- und Arzt Sekretärin.
Naemi Stark: Sehr gut. Es ist schön wieder mit den alten Arbeitskollegen zu arbeiten und mir gefällt die neue Flexibilität.
Angelina Kern: Ich bin sehr zufrieden in der Alterspflege, es gefällt mir so gut!
Solino-Bewohnerin Sophie Sutter, Ralph Rütsche, Naemi Stark, Bertha Frick und Angelina Kern. (v.l.)
Trotz Fachkräftemangel war das Seniorenzentrum Solino in Bütschwil fähig alle seine offenen Stellen zu besetzen. Dies dank einer innovativen Idee. Die Bewohnenden sind beim Bewerbungsprozess mit potenziellen Mitarbeitenden dabei und entscheiden mit, ob diese eingestellt werden.
Von Soraya Stoni
Bütschwil Anfang Dezember gewann das Solino die Aufmerksamkeit vieler Pflegefachleute und anderen Interessierten auf Grund einer innovativen Idee. Die Bewohnenden sind beim Vorstellungsgespräch mit von der Partie. Sie dürfen die Fragen stellen, die ihnen wichtig sind. Naemi Stark, eine der Pflegefachfrauen, die dank der Kampagne gewonnen werden konnte, ist sich sicher: «Wenn die Bewohnenden in so wichtige Prozesse miteinbezogen werden, dann werden es die Mitarbeitenden auch!» Weiteres erfahren Sie im Interview mit dem Geschäftsleiter Ralph Rütsche und mit den Mitarbeitenden Naemi Stark und Angelina Kern.
Geschäftsleiter Ralph Rütsche: Bisher sind etwas mehr als 10 Bewerbungen mit der gesuchten Qualifikation eingegangen.
Wir konnten seit Lancierung der Kampagne im November 2022 bereits sechs neue Mitarbeitende einstellen. Interessant ist auch, dass wir darunter einige Wiedereinsteigerinnen für uns gewinnen konnten. Obwohl wir somit für den Moment alle offenen Stellen besetzen konnten, freuen wir uns auch in Zukunft auf Gespräche und das Kennenlernen zwischen Bewohnenden und potenziellen neuen Mitarbeitenden.
Man muss realistisch sein. Wir werden nicht mit Bewerbungen überschwemmt, aber wir erhalten laufend interessante Bewerbungen. Das ist sehr erfreulich.
Auf den sozialen Medien ist unsere Kampagne viral gegangen. Weiter gab es einen tollen TV-Beitrag sowie einen sehr unterhaltsamen Beitrag im Radio, welcher sogar in den Regionen Bern und Zürich ausgestrahlt wurde.
Die Resonanz auf unsere Kampagne ist bei Bewohnenden, Mitarbeitenden sowie der Bevölkerung sehr positiv. Wir erhalten immer wieder sehr schöne Rückmeldungen.
Es sind vor allem Erfahrungen, welche zwischen Bewohnenden und Bewerbenden ausgetauscht werden. Da kam es auch mal vor, dass das Gespräch zwischen diesen Beiden ablief und ich aussen vor war.
Ja, etwas für uns völlig Natürliches: die Einbindung und Partizipation unserer Bewohnenden werden als grosse Innovation gefeiert und als zukunftsweisendes Modell dargestellt. Das ist für mich schon etwas überraschend.
Ich denke, es ist schon eine gewisse Aufbruchstimmung und Freude bei den Mitarbeitenden sowie den Bewohnenden zu spüren. Es macht sicher auch ein bisschen stolz, wenn in den Medien und in der Bevölkerung positiv über den Arbeitgeber gesprochen wird. Es zeigt aber auch auf, dass mit Eigeninitiative Änderungen herbeigeführt werden können.
Mit unserer Geschichte leisten wir einen Betrag daran, unsere Branche positiv in den Medien erschein zu lassen. Ich bedaure es sehr, dass leider einige (vor allem nationale Medien) immer wieder unsere Branche mit Berichten über negative Einzelbeispiele in ein schlechtes Licht rücken. Unsere Mitarbeitenden leisten einen wichtigen Beitrag in unserer Gesellschaft und es ist eine sehr menschliche und wertschätzende Aufgabe.
Sie sind sehr gut im Solino angekommen und der Eindruck in den Gesprächen hat sich gegenseitig bestätigt.
Die Einbindung der Bewohnenden soll fortbestehen und wenn möglich weiter ausgebaut werden. Sie haben Freude daran und sind stolz darauf, mitzuhelfen, unsere Branche positiv darzustellen und die Arbeit in einem Seniorenzentrum als attraktiv zu positionieren.
Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass jede Organisation ihre unternehmerische Verantwortung wahrnimmt und für die Mitarbeitenden gute Rahmenbedingungen schafft. Es ist mir bewusst, dass dies zulasten der Profitabilität geht und vor allem die Führungskräfte gefordert sind. Das ist harte Arbeit und kommt nicht von selbst. Leider stelle ich fest, dass es vereinzelt auch Personen oder Institutionen gibt, welche lieber gegenüber Bund und Kantonen Forderungen stellen, als mit einfachen Mitteln selbst aktiv werden. Ich bin überzeugt, dass jede Organisation im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen Beitrag zum Fachkräftemangel leisten kann.
Wir im Solino schaffen Rahmenbedingungen, welche für unsere Mitarbeitenden interessant sind und die Arbeitsbelastung in einem akzeptablen Rahmen ist. Dies konnte in der Vergangenheit nicht immer sichergestellt werden.
Naemi Stark: Ich habe schon meine Lehre im Solino gemacht. Danach eineinhalb weitere Jahre hier gearbeitet, bis ich mein erstes Kind bekommen habe. Die Kampagne hat nach vier Jahren Pause wieder mein Interesse am Wiedereinstieg geweckt. Mir war klar, dass sich das Solino gewandelt hat. Ich war mir sicher: Wenn die Bewohnenden miteinbezogen werden, dann die Mitarbeitenden auch.
Angelina Kern: Ich habe meine Lehre in einem Seniorenzentrum in der Region absolviert. Danach arbeitete ich einige Zeit im Spital. Da hat mir jedoch das Familiäre gefehlt. Die Kampagne überzeugte mich. Sie zeigte genau dieses Persönliche und Partizipative, das ich gesucht habe. Die Bewohnenden werden hier geschätzt. Das sind schöne Werte.
Naemi Stark: Es war sehr locker, ich spürte keine Nervosität. Frau Frick hat schnell das Eis gebrochen. Mir war gleich klar, dass ich wieder im Solino anfangen möchte.
Angelina Kern: Das Bewerbungsgespräch war super. Es war sehr herzlich und mir wurde bewusst, dass mich die Alterspflege sehr entspricht.
Naemi Stark: Das Solino ist flexibel. Es gab mir die Möglichkeit, nur 20 Prozent und nur an den Wochenenden zu arbeiten.
Angelina Kern: Ich werde vom Solino vom Arbeitszeitmodell her unterstützt bei meiner Weiterbildung als Spital- und Arzt Sekretärin.
Naemi Stark: Sehr gut. Es ist schön wieder mit den alten Arbeitskollegen zu arbeiten und mir gefällt die neue Flexibilität.
Angelina Kern: Ich bin sehr zufrieden in der Alterspflege, es gefällt mir so gut!
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