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Sonntag, 29. Januar 2023
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Ich bin manchmal ein sehr einfaches Gemüt. Wenn irgendwo «Sex» draufsteht, klicke ich drauf. So wie neulich, als mir ein Newsportal eine Pushnachricht beschert, in der die Rede von einem neuen Schweizer Film ist, in dem so viel Sex zu sehen.. weiterlesen
Eva Marte vom Gemeinnützigen Frauenverein Wattwil hat für die Zeitung im Archiv gestöbert und interessante Informationen zu Tage gefördert. mia
Frauen vernetzen und wohltätige Zwecke finanziell unterstützen. Das waren vor über 160 Jahren die Hauptanliegen bei der Gründung des Gemeinnützigen Vereins Wattwil – und sind es bis in die heutige Zeit geblieben.
Wattwil Braucht es uns noch? Diese Frage stellten sich die Vorstandsmitglieder des Gemeinnützigen Frauenvereins Wattwil (GFW) schon seit einiger Zeit. Denn die Suche nach Vorstandsmitgliedern stellte sich als immer schwieriger heraus. Nun hat sich der Verein mit seiner mehr als 160-jährigen Geschichte aufgelöst. Doch der GFW hinterlässt seine Spuren: Die aus dem Verein entstandene Brockenstube und die Ludothek bleiben weiterhin geöffnet. Und der Erlös beider Institutionen geht, ganz nach dem Sinn des Vereins, weiterhin an gemeinnützige Zwecke. Denn dafür wurde der GFW ursprünglich auch gegründet, wie ein Besuch bei Eva Marte, ehemaliges Vorstandsmitglied, zu Tage bringt.
1860 wurde der GFW noch unter anderem Namen gegründet. Er hiess «Frauen Armen Verein Wattwil Dorf». Zu Beginn der Vereinsgeschichte wurden vor allem Kurse für Frauen angeboten. Man nähte oder kochte zusammen und lernte einiges über Kranken- und Säuglingspflege. Und: «Die Frauen verbrachten auch mal Zeit ausser Haus», sagt Eva Marte. Man hatte Kontakt untereinander und nicht nur mit der eigenen Familie. Später vermittelte man Haushaltshilfen, gründete eine Mütterberatungsstelle und eine Haushaltspflege. 1960 konnte nach mehreren Vorstössen auch die Brockenstube eröffnet werden, die sich heute an der Ringstrasse 14a befindet. Erstmals wollte man schon 1933, dann 1942 und wieder 1954 eine Brockenstube auf die Beine stellen. Es scheiterte aber immer daran, dass keine geeigneten Räumlichkeiten gefunden werden konnte.
In Auszügen aus der Dorfchronik ist im Zusammenhang mit dem Verein am 2. Mai 1894 auch die Rede von «Fortbildungskursen im weiblichen Arbeiten» und einer «freiwilligen Frauenarbeitsschule». Schulgeld bezahlte man damals 1.50 Franken pro Semester. Zum ersten Mal wird 1916 in den damaligen Statuten auch erwähnt, wie hoch der Jahresbeitrag für die Mitgliedschaft ist. «Mitglied kann jede Frau oder erwachsene Tochter von Wattwil werden, welche mit einem Jahresbeitrag von 6 Franken oder entsprechender Arbeitsleistung wohltätige und gemeinnützige Aufgaben unterstützen will.» Eine zu dieser Zeit ganz schön stolze Summe. Schon damals war man an den «Centralverein», also an den Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenverband angeschlossen, dem 20 Rappen pro Vereinsmitglied bezahlt wurden.
Seit Beginn der Vereinszeit leistete der GFW nicht nur finanzielle Unterstützung. Hier ein kleiner und nicht ansatzweise vollständiger Auszug aus dem wohltätigen Engagement:
- Spende von Windeln und Geld für die vom Dachverband gegründete Pflegerinnenschule in Zürich
- Kleider- und Bettwäschesammlung für die arme Bergbevölkerung
- Gründung einer «Schülerspeisung», um Kindern zu besserer Gesundheit zu verhelfen
- Abgabe von Heimarbeit, die bedürftigen Frauen etwas Verdienst brachten
- Kostenübernahmen für Brillen und Zahnbehandlungen
- Weihnachtsgaben in Form von Kleidern, Wäsche und Lebensmitteln für kinderreiche Familien und alte Menschen
- Zitrusfrüchteverkauf zugunsten der schweizerischen Landwirtschaftsschule Nachlat Jehuda in Israel
- Engagement für den Bau eines Altersheims und Alterswohnungen in Wattwil. Ein Vorhaben bei dem man zunächst bei der Gemeinde auf taube Ohren stiess.
Von Martina Michel
Eva Marte vom Gemeinnützigen Frauenverein Wattwil hat für die Zeitung im Archiv gestöbert und interessante Informationen zu Tage gefördert. mia
Frauen vernetzen und wohltätige Zwecke finanziell unterstützen. Das waren vor über 160 Jahren die Hauptanliegen bei der Gründung des Gemeinnützigen Vereins Wattwil – und sind es bis in die heutige Zeit geblieben.
Wattwil Braucht es uns noch? Diese Frage stellten sich die Vorstandsmitglieder des Gemeinnützigen Frauenvereins Wattwil (GFW) schon seit einiger Zeit. Denn die Suche nach Vorstandsmitgliedern stellte sich als immer schwieriger heraus. Nun hat sich der Verein mit seiner mehr als 160-jährigen Geschichte aufgelöst. Doch der GFW hinterlässt seine Spuren: Die aus dem Verein entstandene Brockenstube und die Ludothek bleiben weiterhin geöffnet. Und der Erlös beider Institutionen geht, ganz nach dem Sinn des Vereins, weiterhin an gemeinnützige Zwecke. Denn dafür wurde der GFW ursprünglich auch gegründet, wie ein Besuch bei Eva Marte, ehemaliges Vorstandsmitglied, zu Tage bringt.
1860 wurde der GFW noch unter anderem Namen gegründet. Er hiess «Frauen Armen Verein Wattwil Dorf». Zu Beginn der Vereinsgeschichte wurden vor allem Kurse für Frauen angeboten. Man nähte oder kochte zusammen und lernte einiges über Kranken- und Säuglingspflege. Und: «Die Frauen verbrachten auch mal Zeit ausser Haus», sagt Eva Marte. Man hatte Kontakt untereinander und nicht nur mit der eigenen Familie. Später vermittelte man Haushaltshilfen, gründete eine Mütterberatungsstelle und eine Haushaltspflege. 1960 konnte nach mehreren Vorstössen auch die Brockenstube eröffnet werden, die sich heute an der Ringstrasse 14a befindet. Erstmals wollte man schon 1933, dann 1942 und wieder 1954 eine Brockenstube auf die Beine stellen. Es scheiterte aber immer daran, dass keine geeigneten Räumlichkeiten gefunden werden konnte.
In Auszügen aus der Dorfchronik ist im Zusammenhang mit dem Verein am 2. Mai 1894 auch die Rede von «Fortbildungskursen im weiblichen Arbeiten» und einer «freiwilligen Frauenarbeitsschule». Schulgeld bezahlte man damals 1.50 Franken pro Semester. Zum ersten Mal wird 1916 in den damaligen Statuten auch erwähnt, wie hoch der Jahresbeitrag für die Mitgliedschaft ist. «Mitglied kann jede Frau oder erwachsene Tochter von Wattwil werden, welche mit einem Jahresbeitrag von 6 Franken oder entsprechender Arbeitsleistung wohltätige und gemeinnützige Aufgaben unterstützen will.» Eine zu dieser Zeit ganz schön stolze Summe. Schon damals war man an den «Centralverein», also an den Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenverband angeschlossen, dem 20 Rappen pro Vereinsmitglied bezahlt wurden.
Seit Beginn der Vereinszeit leistete der GFW nicht nur finanzielle Unterstützung. Hier ein kleiner und nicht ansatzweise vollständiger Auszug aus dem wohltätigen Engagement:
- Spende von Windeln und Geld für die vom Dachverband gegründete Pflegerinnenschule in Zürich
- Kleider- und Bettwäschesammlung für die arme Bergbevölkerung
- Gründung einer «Schülerspeisung», um Kindern zu besserer Gesundheit zu verhelfen
- Abgabe von Heimarbeit, die bedürftigen Frauen etwas Verdienst brachten
- Kostenübernahmen für Brillen und Zahnbehandlungen
- Weihnachtsgaben in Form von Kleidern, Wäsche und Lebensmitteln für kinderreiche Familien und alte Menschen
- Zitrusfrüchteverkauf zugunsten der schweizerischen Landwirtschaftsschule Nachlat Jehuda in Israel
- Engagement für den Bau eines Altersheims und Alterswohnungen in Wattwil. Ein Vorhaben bei dem man zunächst bei der Gemeinde auf taube Ohren stiess.
Von Martina Michel
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