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Donnerstag, 15. April 2021
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Theoretisch verfügt die Schweiz über Pandemie-Erfahrung. Die Behörden agierten während der Spanischen Grippe 1918 ähnlich wie heute. Daraus könnte man lernen. weiterlesen
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Grüezi mitenand. Da sind wir also wieder. Sie, ich, Promis. Wir alle sitzen im gleichen Boot. Wir alle müssen gerade im zweiten Lockdown ausharren. Statt Restaurants zu besuchen, essen wir auch mal vor dem Fernsehen. Statt High Heels und VIP-Events.. weiterlesen
Ruben Schuler ist sehr zufrieden damit, wie die Mosliger Fasnachtsaktion abgelaufen ist. Bild: mar
Im Interview erzählt Ruben Schuler, Präsident der IG Mosliger Fasnacht, wie er die Fasnachtszeit während der Coronakrise erlebt hat und wie die Idee zur Mosliger Fasnachtsaktion entstanden ist.
Mosnang Ruben Schuler, was hat es für Sie persönlich bedeutet, als Sie erfahren haben, dass die Fasnacht in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden wird?
Mosnang Ich muss gestehen: So richtig realisiert habe ich das erst am Schmutzigen Donnerstag, als ich den Abend mit staubsaugen verbrachte statt wie gewohnt an der Narren-Vorgmäänd und der Amtseinsetzung des Dreigestirns. Da kam richtiggehend Wehmut auf.
Die Mosliger Fasnacht wurde im Oktober 2020 abgesagt. Welche Alternativen wurden damals diskutiert?
Wir hatten mehrere Varianten im Rahmen der damals noch möglichen 300er-Events diskutiert. So konnten wir uns etwa vorstellen, am Schmutzigen Donnerstag eine ausgedehnte Narren-Vorgmäänd, die ja sonst nur rund eine Stunde dauert, oder eine «Strassenfasnacht» mit Verpflegungsständen an der frischen Luft durchzuführen. Dabei standen wir stets in engem Austausch mit unseren Mosliger «Mitstreitern», der Guggemusig Moslig und dem FAKOMO. Als im Oktober die Massnahmen verschärft und auch 300er-Events nicht mehr möglich waren, kamen wir an einer gemeinsamen Sitzung mit dem Gemeindepräsidenten zum Schluss, die Fasnacht im herkömmlichen Sinne abzusagen.
Die IG Mosliger Fasnacht hat ziemlich spontan eine Fasnachtsaktion auf die Beine gestellt. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?
Etwa drei Wochen vor der Fasnacht erhielt ich einen Anruf aus dem Gewerbe, ob wir denn nichts geplant hätten. Einen Tag später hatte ich eine Besprechung mit Boris Kukolj, einem unserer Programmchefs. Danach war mir klar: Mosliger Fasnacht ohne Fasnacht gibt es nicht. Corona hin, Corona her. Meine IG-Kollegen waren ebenfalls hell begeistert und innert zwei Tagen hatten wir eine Zoom-Sitzung anberaumt, bei der die Ideen für eine coronakonforme Fasnacht nur so «sprudelten». Die Botschaft dabei sollte auf jeden Fall eine Positive sein: 2021 coronakonform feiern und sich dabei schon auf die Fasnacht 2022 freuen.
Wie wurde sichergestellt, dass die Aktion den Schutzmassnahmen entspricht? Haben Sie sich dazu an die Behörden gewendet?
Es war uns von Anfang an ein Anliegen, dass die Schutzmassnahmen eingehalten werden. Das haben wir auch überall, in Inseraten und Medienmitteilungen, so kommuniziert. Wir haben uns bewusst für eine Fasnachtsaktion entschieden, die ohne grosse Menschenansammlungen auskommt. Die teilnehmenden Geschäfte hatten ja bereits Schutzkonzepte, weswegen dort kein Handlungsbedarf bestand. Unser Sicherheitskonzept hiess somit Eigenverantwortung. Das funktioniert in Moslig.
Sind Sie zufrieden damit, wie die Aktion abgelaufen ist? Welche Reaktionen haben Sie erhalten?
Unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Für unsere Social-Media-Aktion erreichten uns weit mehr Fasnachtsfotos aus den Haushalten, den Geschäften oder der Schule, als wir uns erträumt hätten. Die Rückmeldungen aus den teilnehmenden Geschäften waren ebenfalls durchwegs positiv. Es scheint, als wäre das ganze Dorf an einem dieser vier Tage verkleidet einkaufen gegangen. Mein persönliches Highlight war aber, als ich auf einer Oberhänsli-Baustelle einen von einem Waschbär gefahrenen Dumper antraf. Da lachte das Fasnachtsherz.
Wurden die Grenzen dessen, was unter den gegebenen Umständen möglich ist, ausgereizt oder wäre rückblickend noch mehr möglich gewesen?
Ich denke, es war genau richtig so, wie es war. Mehr lag wohl nicht drin. Schön war, dass gerade unter diesen schwierigen Umständen viele kreative Ideen entstanden, wie etwa der Spielzeugauto-Fasnachtsumzug der Jubla oder die Video-Schnitzelbänk der Passwit-Tröller. Im Namen der IG möchte ich mich bei allen Geschäften, Lehrern, Eltern, Schülern und Narren bedanken, dass sie diese spezielle Fasnacht zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht haben.
Auf welche wichtigen Elemente der Fasnachtszeit ? abgesehen von grossen Menschenansammlungen ? musste verzichtet werden?
Die Fasnacht lebt von den Leuten, vom Zusammensein, von Guggenmusig und von der Geselligkeit, die die Narren erst richtig in Stimmung bringt. Das fehlte.
An mehreren Orten in der Schweiz rückte die Polizei aus, um Ansammlungen von verkleideten Personen aufzulösen. Wie war die Stimmung in Mosnang, bevor die Aktion ins Leben gerufen wurde? Wäre es ohne die Fasnachtsaktion möglicherweise ebenfalls zu unerlaubten Ansammlungen von Menschen und zu Polizeieinsätzen gekommen?
Das glaube ich nicht. Ich glaube aber auch, dass man den Leuten nicht einfach sagen kann: Setzt euch vor den Fernseher, die Fasnacht 2021 findet dort statt. Wir alle tragen eine Verantwortung. Wird sie wahrgenommen, gibt es auch in diesen schwierigen Zeiten genügend positive Energie, etwas Tolles auf die Beine zu stellen. Moslig hat das bewiesen.
Mit der Aktion haben Sie vor allem auch Ihre Vorfreude auf die Fasnacht 2022 ausgedrückt. Im Moment ist aber noch unklar, ob diese nicht ebenfalls der Pandemie zum Opfer fällt. Wird für 2022 zusätzlich zur üblichen Fasnacht eine «Pandemie-Variante» vorbereitet?
Ich bin guten Mutes, dass wir 2022 in einer besseren Situation sein werden und die Mosliger Narren wiederum auf ihre Kosten kommen. Zugleich haben wir 2021 bewiesen, dass wir mit jeder Situation umzugehen wissen. Eines kann ich den Leuten daher heute schon versprechen: Komme, was wolle. In Moslig wird es auch 2022 eine Fasnacht geben!
Interview von: Manuel Reisinger
Ruben Schuler ist sehr zufrieden damit, wie die Mosliger Fasnachtsaktion abgelaufen ist. Bild: mar
Im Interview erzählt Ruben Schuler, Präsident der IG Mosliger Fasnacht, wie er die Fasnachtszeit während der Coronakrise erlebt hat und wie die Idee zur Mosliger Fasnachtsaktion entstanden ist.
Mosnang Ruben Schuler, was hat es für Sie persönlich bedeutet, als Sie erfahren haben, dass die Fasnacht in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden wird?
Mosnang Ich muss gestehen: So richtig realisiert habe ich das erst am Schmutzigen Donnerstag, als ich den Abend mit staubsaugen verbrachte statt wie gewohnt an der Narren-Vorgmäänd und der Amtseinsetzung des Dreigestirns. Da kam richtiggehend Wehmut auf.
Die Mosliger Fasnacht wurde im Oktober 2020 abgesagt. Welche Alternativen wurden damals diskutiert?
Wir hatten mehrere Varianten im Rahmen der damals noch möglichen 300er-Events diskutiert. So konnten wir uns etwa vorstellen, am Schmutzigen Donnerstag eine ausgedehnte Narren-Vorgmäänd, die ja sonst nur rund eine Stunde dauert, oder eine «Strassenfasnacht» mit Verpflegungsständen an der frischen Luft durchzuführen. Dabei standen wir stets in engem Austausch mit unseren Mosliger «Mitstreitern», der Guggemusig Moslig und dem FAKOMO. Als im Oktober die Massnahmen verschärft und auch 300er-Events nicht mehr möglich waren, kamen wir an einer gemeinsamen Sitzung mit dem Gemeindepräsidenten zum Schluss, die Fasnacht im herkömmlichen Sinne abzusagen.
Die IG Mosliger Fasnacht hat ziemlich spontan eine Fasnachtsaktion auf die Beine gestellt. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?
Etwa drei Wochen vor der Fasnacht erhielt ich einen Anruf aus dem Gewerbe, ob wir denn nichts geplant hätten. Einen Tag später hatte ich eine Besprechung mit Boris Kukolj, einem unserer Programmchefs. Danach war mir klar: Mosliger Fasnacht ohne Fasnacht gibt es nicht. Corona hin, Corona her. Meine IG-Kollegen waren ebenfalls hell begeistert und innert zwei Tagen hatten wir eine Zoom-Sitzung anberaumt, bei der die Ideen für eine coronakonforme Fasnacht nur so «sprudelten». Die Botschaft dabei sollte auf jeden Fall eine Positive sein: 2021 coronakonform feiern und sich dabei schon auf die Fasnacht 2022 freuen.
Wie wurde sichergestellt, dass die Aktion den Schutzmassnahmen entspricht? Haben Sie sich dazu an die Behörden gewendet?
Es war uns von Anfang an ein Anliegen, dass die Schutzmassnahmen eingehalten werden. Das haben wir auch überall, in Inseraten und Medienmitteilungen, so kommuniziert. Wir haben uns bewusst für eine Fasnachtsaktion entschieden, die ohne grosse Menschenansammlungen auskommt. Die teilnehmenden Geschäfte hatten ja bereits Schutzkonzepte, weswegen dort kein Handlungsbedarf bestand. Unser Sicherheitskonzept hiess somit Eigenverantwortung. Das funktioniert in Moslig.
Sind Sie zufrieden damit, wie die Aktion abgelaufen ist? Welche Reaktionen haben Sie erhalten?
Unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Für unsere Social-Media-Aktion erreichten uns weit mehr Fasnachtsfotos aus den Haushalten, den Geschäften oder der Schule, als wir uns erträumt hätten. Die Rückmeldungen aus den teilnehmenden Geschäften waren ebenfalls durchwegs positiv. Es scheint, als wäre das ganze Dorf an einem dieser vier Tage verkleidet einkaufen gegangen. Mein persönliches Highlight war aber, als ich auf einer Oberhänsli-Baustelle einen von einem Waschbär gefahrenen Dumper antraf. Da lachte das Fasnachtsherz.
Wurden die Grenzen dessen, was unter den gegebenen Umständen möglich ist, ausgereizt oder wäre rückblickend noch mehr möglich gewesen?
Ich denke, es war genau richtig so, wie es war. Mehr lag wohl nicht drin. Schön war, dass gerade unter diesen schwierigen Umständen viele kreative Ideen entstanden, wie etwa der Spielzeugauto-Fasnachtsumzug der Jubla oder die Video-Schnitzelbänk der Passwit-Tröller. Im Namen der IG möchte ich mich bei allen Geschäften, Lehrern, Eltern, Schülern und Narren bedanken, dass sie diese spezielle Fasnacht zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht haben.
Auf welche wichtigen Elemente der Fasnachtszeit ? abgesehen von grossen Menschenansammlungen ? musste verzichtet werden?
Die Fasnacht lebt von den Leuten, vom Zusammensein, von Guggenmusig und von der Geselligkeit, die die Narren erst richtig in Stimmung bringt. Das fehlte.
An mehreren Orten in der Schweiz rückte die Polizei aus, um Ansammlungen von verkleideten Personen aufzulösen. Wie war die Stimmung in Mosnang, bevor die Aktion ins Leben gerufen wurde? Wäre es ohne die Fasnachtsaktion möglicherweise ebenfalls zu unerlaubten Ansammlungen von Menschen und zu Polizeieinsätzen gekommen?
Das glaube ich nicht. Ich glaube aber auch, dass man den Leuten nicht einfach sagen kann: Setzt euch vor den Fernseher, die Fasnacht 2021 findet dort statt. Wir alle tragen eine Verantwortung. Wird sie wahrgenommen, gibt es auch in diesen schwierigen Zeiten genügend positive Energie, etwas Tolles auf die Beine zu stellen. Moslig hat das bewiesen.
Mit der Aktion haben Sie vor allem auch Ihre Vorfreude auf die Fasnacht 2022 ausgedrückt. Im Moment ist aber noch unklar, ob diese nicht ebenfalls der Pandemie zum Opfer fällt. Wird für 2022 zusätzlich zur üblichen Fasnacht eine «Pandemie-Variante» vorbereitet?
Ich bin guten Mutes, dass wir 2022 in einer besseren Situation sein werden und die Mosliger Narren wiederum auf ihre Kosten kommen. Zugleich haben wir 2021 bewiesen, dass wir mit jeder Situation umzugehen wissen. Eines kann ich den Leuten daher heute schon versprechen: Komme, was wolle. In Moslig wird es auch 2022 eine Fasnacht geben!
Interview von: Manuel Reisinger
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