Hast Du etwas Spannendes beobachtet?
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Montag, 27. Juni 2022
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Diesen Juni haben wir vier Wandertage in der Schweiz genossen. Wir wählten den Kanton Uri, aber keinen bekannten Ferienort wie Andermatt. Sondern das kleine Amsteg im Herzen der alten Gotthard-Route. Wir logierten im historischen Hotel Post,... weiterlesen
Christina Rutte, Leiterin der Plattform Biologie der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz, warnt vor einem Mangel an Fachleuten für die Artenbestimmung. weiterlesen
TV:«Departed – Unter Feinden» In Boston regiert Gangsterboss Frank Costello (Jack Nicholson) die Unterwelt. Um ihn endlich hinter Gitter zu bringen, beschliesst Captain Oliver Queenan (Martin Sheen), den Polizeikadetten Billy Costigan (Leonardo... weiterlesen
Gegenüber Yuliya Benza (gr. Bild links) bin ich ja kritisch. Ich mag weder ihre Extensions, noch finde ich, dass die aktuelle Bachelorette Humor, geschweige denn einen Funken Selbstironie hat. Dafür hat die gebürtige Ukrainerin so weisse.. weiterlesen
Seit diesem Jahr fliegt Sandy Kuratli für den Verein Rehkitzrettung Schweiz über die Felder der Region. Mittels Wärmebildkamera macht sie Rehkitze ausfindig, die sich im Gras aufhalten, um sie vor den Mähmaschinen der Bauern zu retten.
Ebnat-Kappel Jedes Jahr werden unzählige Rehkitze von Mähmaschinen verstümmelt oder getötet. Da der Fluchtinstinkt der Jungtiere in den ersten Wochen nach der Geburt noch nicht ausgeprägt ist, erkennen sie die Gefahr der Maschinen nicht und bleiben in der Wiese liegen. Auch Sandy Kuratli aus Ebnat-Kappel musste dies schon miterleben. «Ein Familienfreund hat vor einigen Jahren aus Versehen beim Mähen ein Rehkitz verletzt. Einen so traumatischen Moment möchte man kein zweites Mal erleben», sagt Kuratli, die mit ihrem Mann einen Bauernhof betreibt. Um andere Landwirte davor zu bewahren, ist Kuratli seit diesem Jahr als Drohnenpilotin des Vereins Rehkitzrettung Schweiz tätig. Mit ihrer Drohne, die mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist, fliegt sie die Wiesen der Region ab, um die Jungtiere vor den Mähmaschinen zu schützen.
Auf die Rehkitzrettung wurde Kuratli über einen Bekannten aufmerksam: «Er zeigte mir Bilder und Videos von seinen Einsätzen. Da wusste ich, dass ich das ebenfalls machen will.» Zusammen mit ihrem Mann absolvierte sie einen Kurs, in dem sie lernte, wie die Drohne bedient wird, wie man die Jungtiere findet und wie sie schliesslich geschützt werden. Zu Beginn dieser Mähsaison flog sie ihre ersten Einsätze. «Im Mai konnte ich einige Mal fliegen. Dabei fiel mir aber auf, dass viele Rehe noch trächtig waren», sagt die Drohnenpilotin. Entsprechend wenige Jungtiere fand sie in dieser Zeit. Anschliessend folgten mehrere Wochen, in denen die Landwirte aufgrund des schlechten Wetters kaum mähen konnten. Umso mehr läuft jetzt, da das Wetter gebessert hat. «Mein Handy klingelt fast pausenlos», sagt die zweifache Mutter. Es sind Jäger und Bauern, die sich bei ihr melden, um einen Termin zu bekommen. Immerhin ist sie nicht die einzige Drohnenpilotin im Toggenburg. Kann sie nicht alle Anfragen wahrnehmen, wendet sie sich an andere Drohnenpiloten, beispielsweise an Johann Egli, der zurzeit Sponsoren für seine eigene Drohne sucht.
Rehkitzrettung bedeutet konkret: Um drei Uhr morgens aufstehen und zusammen mit einem Jäger die Wiesen absuchen, die an diesem Tag gemäht werden sollen. «Die Wiesen müssen vor sieben Uhr abgeflogen werden, da die Rehkitze dann mit der Wärmebildkamera am besten sichtbar sind», sagt die Drohnenpilotin. Nach sieben Uhr wird die Umgebung um die Jungtiere zu warm, sodass die Wärmebildkamera nicht mehr viel nützt. Früh am Morgen sind die Rehkitze auf dem Bild der Wärmebildkamera allerdings gut erkennbar. Die Chance, ein Jungtier zu sehen, ist so weitaus höher als ohne Drohne. Die winzigen Jungtiere sind im hohen Gras nämlich bestens getarnt. «Man kann direkt vor einem Rehkitz stehen und es trotzdem übersehen», sagt Kuratli.
Hat sie ein Feld abgeflogen und darin ein Rehkitz gesehen, läuft sie an die entsprechende Stelle, um das Jungtier mit einer Kiste abzudecken und mit einem Fähnchen zu markieren. «Der Landwirt weiss dann, dass dort ein Rehkitz liegt und kann ihm ausweichen», sagt die Drohnenpilotin. Die Rehkitze aus dem Feld zu tragen würde hingegen nicht allzu viel bewirken. Da zwischen dem Drohneneinsatz und dem Mähen mehrere Stunden vergehen können, würden sich die Rehkitze vermutlich wieder in das Gras setzen, bis der Bauer mit dem Mähen beginnt. Hat sie sämtliche Felder abgesucht und die Rehkitze markiert, fährt Kuratli wieder nach Hause. Ihr Tag ist dann aber noch nicht zu Ende – im Gegenteil: Dann beginnt ihr eigentlicher Arbeitstag.
Rehkitzrettung Schweiz:
Der Verein Rehkitzrettung Schweiz wurde 2017 gegründet. Im letzten Jahr konnten dank der ehrenamtlichen Arbeit der Mitglieder schweizweit 2569 Rehkitze gerettet werden. Für die Landwirte ist die Dienstleistung der Drohnenpilot*innen kostenlos.
Von Manuel Reisinger
Seit diesem Jahr fliegt Sandy Kuratli für den Verein Rehkitzrettung Schweiz über die Felder der Region. Mittels Wärmebildkamera macht sie Rehkitze ausfindig, die sich im Gras aufhalten, um sie vor den Mähmaschinen der Bauern zu retten.
Ebnat-Kappel Jedes Jahr werden unzählige Rehkitze von Mähmaschinen verstümmelt oder getötet. Da der Fluchtinstinkt der Jungtiere in den ersten Wochen nach der Geburt noch nicht ausgeprägt ist, erkennen sie die Gefahr der Maschinen nicht und bleiben in der Wiese liegen. Auch Sandy Kuratli aus Ebnat-Kappel musste dies schon miterleben. «Ein Familienfreund hat vor einigen Jahren aus Versehen beim Mähen ein Rehkitz verletzt. Einen so traumatischen Moment möchte man kein zweites Mal erleben», sagt Kuratli, die mit ihrem Mann einen Bauernhof betreibt. Um andere Landwirte davor zu bewahren, ist Kuratli seit diesem Jahr als Drohnenpilotin des Vereins Rehkitzrettung Schweiz tätig. Mit ihrer Drohne, die mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist, fliegt sie die Wiesen der Region ab, um die Jungtiere vor den Mähmaschinen zu schützen.
Auf die Rehkitzrettung wurde Kuratli über einen Bekannten aufmerksam: «Er zeigte mir Bilder und Videos von seinen Einsätzen. Da wusste ich, dass ich das ebenfalls machen will.» Zusammen mit ihrem Mann absolvierte sie einen Kurs, in dem sie lernte, wie die Drohne bedient wird, wie man die Jungtiere findet und wie sie schliesslich geschützt werden. Zu Beginn dieser Mähsaison flog sie ihre ersten Einsätze. «Im Mai konnte ich einige Mal fliegen. Dabei fiel mir aber auf, dass viele Rehe noch trächtig waren», sagt die Drohnenpilotin. Entsprechend wenige Jungtiere fand sie in dieser Zeit. Anschliessend folgten mehrere Wochen, in denen die Landwirte aufgrund des schlechten Wetters kaum mähen konnten. Umso mehr läuft jetzt, da das Wetter gebessert hat. «Mein Handy klingelt fast pausenlos», sagt die zweifache Mutter. Es sind Jäger und Bauern, die sich bei ihr melden, um einen Termin zu bekommen. Immerhin ist sie nicht die einzige Drohnenpilotin im Toggenburg. Kann sie nicht alle Anfragen wahrnehmen, wendet sie sich an andere Drohnenpiloten, beispielsweise an Johann Egli, der zurzeit Sponsoren für seine eigene Drohne sucht.
Rehkitzrettung bedeutet konkret: Um drei Uhr morgens aufstehen und zusammen mit einem Jäger die Wiesen absuchen, die an diesem Tag gemäht werden sollen. «Die Wiesen müssen vor sieben Uhr abgeflogen werden, da die Rehkitze dann mit der Wärmebildkamera am besten sichtbar sind», sagt die Drohnenpilotin. Nach sieben Uhr wird die Umgebung um die Jungtiere zu warm, sodass die Wärmebildkamera nicht mehr viel nützt. Früh am Morgen sind die Rehkitze auf dem Bild der Wärmebildkamera allerdings gut erkennbar. Die Chance, ein Jungtier zu sehen, ist so weitaus höher als ohne Drohne. Die winzigen Jungtiere sind im hohen Gras nämlich bestens getarnt. «Man kann direkt vor einem Rehkitz stehen und es trotzdem übersehen», sagt Kuratli.
Hat sie ein Feld abgeflogen und darin ein Rehkitz gesehen, läuft sie an die entsprechende Stelle, um das Jungtier mit einer Kiste abzudecken und mit einem Fähnchen zu markieren. «Der Landwirt weiss dann, dass dort ein Rehkitz liegt und kann ihm ausweichen», sagt die Drohnenpilotin. Die Rehkitze aus dem Feld zu tragen würde hingegen nicht allzu viel bewirken. Da zwischen dem Drohneneinsatz und dem Mähen mehrere Stunden vergehen können, würden sich die Rehkitze vermutlich wieder in das Gras setzen, bis der Bauer mit dem Mähen beginnt. Hat sie sämtliche Felder abgesucht und die Rehkitze markiert, fährt Kuratli wieder nach Hause. Ihr Tag ist dann aber noch nicht zu Ende – im Gegenteil: Dann beginnt ihr eigentlicher Arbeitstag.
Rehkitzrettung Schweiz:
Der Verein Rehkitzrettung Schweiz wurde 2017 gegründet. Im letzten Jahr konnten dank der ehrenamtlichen Arbeit der Mitglieder schweizweit 2569 Rehkitze gerettet werden. Für die Landwirte ist die Dienstleistung der Drohnenpilot*innen kostenlos.
Von Manuel Reisinger
Lade Fotos..