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Dienstag, 21. März 2023
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Laut NZZ hätten SP, FDP und Mitte im Parlament versucht, das Kriegsmaterialgesetz «zu lockern». In der «Sonntagszeitung» steht, FDP- Präsident Thierry Burkart habe doch nur versucht, «das Kriegsmaterialgesetz etwas zu lockern». Die «Republik»... weiterlesen
TV:«Fussball-EM-Qualifikation Weissrussland – Schweiz» Nach der aus Schweizer Sicht mässigen Fussball-WM im letzten Jahr steht für unsere Nati nun die Qualifikation für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland an. Der erste Gegner für die... weiterlesen
Ich überlege, wie ich es diplomatisch formulieren kann. Aber wieso Diplomatie walten lassen, wenn man einfach sagen kann, wie es ist? Das SRF hats verspielt. In Sachen Comedy zumindest. Nachdem Dominic Deville im November 22 bekannt gab, dass.. weiterlesen
Von Martina Heinrich
Wattwil Holzwolle aus dem Toggenburg wird heute in 28 Länder exportiert, berichtet Thomas Wildberger. Seit 1996 ist er im Unternehmen beschäftigt, das er 2014 übernahm. Vor fünf Jahren hat er eine neue Halle gebaut und damit mehr Platz für Produktion und Lagerung geschaffen. In Wattwil sind zwölf Mitarbeiter beschäftigt und weitere 20 Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten für das Unternehmen. Je nach Bedarf und Aufwand werden noch freie Mitarbeiter eingesetzt.
Jedes Jahr werden rund 2000 Kubikmeter Holz vom Winterschlag aufgerüstet. Fichte, Föhre, Buche und weitere Bäume kommen von etwa 40 Lieferanten aus einem Umkreis von 65 Kilometern. Das zertifizierte Label-Schweiz-Holz wird dann rund anderthalb Jahre gelagert und luftgetrocknet, bevor es weiterverarbeitet wird. Eine mobile Maschine ersetzt heute die schwere Handarbeit des Schälens. Den Zuschnitt der meterlangen Rugel erledigen Bauern aus der Region in den Wintermonaten. Rund 180 verschiedene Holzwollen werden hergestellt. Produziert wird auf weltweit einzigartigen Zerspannungsmaschinen, die noch aus den 1960-er Jahren stammen. «Es gibt keine Besseren, wir arbeiten auf Fünfhundertstel genau. Technisch sehr anspruchsvoll», so Wildberger. Abfall gibt es nicht, verwendet wird alles: Aus der Rinde entsteht Mulch, Reststücke werden zu Energie und das Sägemehl zu Einstreu.
Holzwolle aus Wattwil ist mehr als nur Verpackungsmaterial. «Besonders erfolgreich ist die Euterwolle», sagt Wildberger. Sie dient der Reinigung von Eutern bei Kühen, Schafen und Ziegen. Ein Produkt, das neben vielen weiteren guten Eigenschaften ökologisch und günstig ist. Nach dem Gebrauch kann es als Anzündhilfe weiterverwendet werden oder auch als Kompost, da es voll biologisch abbaubar ist. Wattwiler Holzwolle ist frei von Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln und wird darum auch im Garten eingesetzt. Die spezielle Mischung mit ätherischen Ölen vertreibt Schnecken und verhindert das Aufkommen von Unkraut. Auch Teddybären und der Züri-Böögg werden mit dem Naturprodukt gefüllt. Holzwollevliese kommen bei der Begrünung von Flächen zum Einsatz und dienen als Boden- und Erosionsschutz oder als Filterwolle bei der Verlegung von Sickerleitungen.
Holzwolle aus dem Toggenburg findet immer weitere Verwendungszwecke. Zu verdanken hat sie das dem Geschäftsführer und Tüftler Thomas Wildberger. Das neueste Produkt sei noch nicht marktreif, aber schon recht weit in der Entwicklung. Es handelt sich um Netze für Erosionschutzvliese. Für diese werden bisher Fäden aus Ostasien verwendet. Zwar ökologisch, aber nicht ökonomisch, denn die Fäden haben einen langen Transportweg und sind daher teuer. Wildberger möchte das ändern und setzt – wieder einmal – auf heimische Rohstoffe und ein Produkt aus dem eigenen Haus: Buchholzfäden. Nachhaltiger geht es nicht mehr. «Früher war Wattwil eine Textilhochburg», sagt Wildberger. Heute hat er keinen Hersteller für seine Netze in der Schweiz gefunden. Doch bald schon ist es so weit: Die für die Einbettung der Holzwolle eingesetzten Drehergewebe werden in der eigenen Firma gefertigt. Dadurch werden die Flexibilität der Produktion und die Nachhaltigkeit weiter erhöht sowie die Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen abgebaut. Für die Herstellung der Drehergewebe wurde eine Greiferwebmaschine angeschafft, die mit einer entsprechenden Vorrichtung ausgestattet wird. Als Dreher- und Steherfäden sollen Zwirne aus Cellulose-Regeneratfäden eingesetzt werden, die biologisch abbaubar sind. Das Material wird aus europäischen Hölzern gewonnen, insbesondere aus Buchenholz. Die «natürliche» Cellulose hat ähnliche Eigenschaften wie Holzwolle. Somit schliesst sich der Kreis. Für die Umsetzung seiner Idee hat Wildberger ältere Personen in Altersheimen besucht, die früher in der Textilindustrie beschäftigt waren und sich bei Fachleuten aus dem Toggenburg informiert. Es bleibt zu hoffen, dass Bauherren, Planer und Auszuführende zukünftig noch mehr auf nachhaltige Produkte «Made in Switzerland» setzen.
Von Martina Heinrich
Wattwil Holzwolle aus dem Toggenburg wird heute in 28 Länder exportiert, berichtet Thomas Wildberger. Seit 1996 ist er im Unternehmen beschäftigt, das er 2014 übernahm. Vor fünf Jahren hat er eine neue Halle gebaut und damit mehr Platz für Produktion und Lagerung geschaffen. In Wattwil sind zwölf Mitarbeiter beschäftigt und weitere 20 Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten für das Unternehmen. Je nach Bedarf und Aufwand werden noch freie Mitarbeiter eingesetzt.
Jedes Jahr werden rund 2000 Kubikmeter Holz vom Winterschlag aufgerüstet. Fichte, Föhre, Buche und weitere Bäume kommen von etwa 40 Lieferanten aus einem Umkreis von 65 Kilometern. Das zertifizierte Label-Schweiz-Holz wird dann rund anderthalb Jahre gelagert und luftgetrocknet, bevor es weiterverarbeitet wird. Eine mobile Maschine ersetzt heute die schwere Handarbeit des Schälens. Den Zuschnitt der meterlangen Rugel erledigen Bauern aus der Region in den Wintermonaten. Rund 180 verschiedene Holzwollen werden hergestellt. Produziert wird auf weltweit einzigartigen Zerspannungsmaschinen, die noch aus den 1960-er Jahren stammen. «Es gibt keine Besseren, wir arbeiten auf Fünfhundertstel genau. Technisch sehr anspruchsvoll», so Wildberger. Abfall gibt es nicht, verwendet wird alles: Aus der Rinde entsteht Mulch, Reststücke werden zu Energie und das Sägemehl zu Einstreu.
Holzwolle aus Wattwil ist mehr als nur Verpackungsmaterial. «Besonders erfolgreich ist die Euterwolle», sagt Wildberger. Sie dient der Reinigung von Eutern bei Kühen, Schafen und Ziegen. Ein Produkt, das neben vielen weiteren guten Eigenschaften ökologisch und günstig ist. Nach dem Gebrauch kann es als Anzündhilfe weiterverwendet werden oder auch als Kompost, da es voll biologisch abbaubar ist. Wattwiler Holzwolle ist frei von Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln und wird darum auch im Garten eingesetzt. Die spezielle Mischung mit ätherischen Ölen vertreibt Schnecken und verhindert das Aufkommen von Unkraut. Auch Teddybären und der Züri-Böögg werden mit dem Naturprodukt gefüllt. Holzwollevliese kommen bei der Begrünung von Flächen zum Einsatz und dienen als Boden- und Erosionsschutz oder als Filterwolle bei der Verlegung von Sickerleitungen.
Holzwolle aus dem Toggenburg findet immer weitere Verwendungszwecke. Zu verdanken hat sie das dem Geschäftsführer und Tüftler Thomas Wildberger. Das neueste Produkt sei noch nicht marktreif, aber schon recht weit in der Entwicklung. Es handelt sich um Netze für Erosionschutzvliese. Für diese werden bisher Fäden aus Ostasien verwendet. Zwar ökologisch, aber nicht ökonomisch, denn die Fäden haben einen langen Transportweg und sind daher teuer. Wildberger möchte das ändern und setzt – wieder einmal – auf heimische Rohstoffe und ein Produkt aus dem eigenen Haus: Buchholzfäden. Nachhaltiger geht es nicht mehr. «Früher war Wattwil eine Textilhochburg», sagt Wildberger. Heute hat er keinen Hersteller für seine Netze in der Schweiz gefunden. Doch bald schon ist es so weit: Die für die Einbettung der Holzwolle eingesetzten Drehergewebe werden in der eigenen Firma gefertigt. Dadurch werden die Flexibilität der Produktion und die Nachhaltigkeit weiter erhöht sowie die Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen abgebaut. Für die Herstellung der Drehergewebe wurde eine Greiferwebmaschine angeschafft, die mit einer entsprechenden Vorrichtung ausgestattet wird. Als Dreher- und Steherfäden sollen Zwirne aus Cellulose-Regeneratfäden eingesetzt werden, die biologisch abbaubar sind. Das Material wird aus europäischen Hölzern gewonnen, insbesondere aus Buchenholz. Die «natürliche» Cellulose hat ähnliche Eigenschaften wie Holzwolle. Somit schliesst sich der Kreis. Für die Umsetzung seiner Idee hat Wildberger ältere Personen in Altersheimen besucht, die früher in der Textilindustrie beschäftigt waren und sich bei Fachleuten aus dem Toggenburg informiert. Es bleibt zu hoffen, dass Bauherren, Planer und Auszuführende zukünftig noch mehr auf nachhaltige Produkte «Made in Switzerland» setzen.
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