Thomas Wildberger
betreibt die einzig noch geblieben Schweizer Holzwollefabrik in Wattwil.
Am 8. und 9. Juni findet bereits zum elften Mal die Schweizer Bergmeisterschaft in Hemberg vor schönster Kulisse ihren Auftakt. Rund 200 Rennfahrerinnen und -fahrer aus dem In- und Ausland kämpfen auf der 1758 Meter langen Strecke um den Sieg.
Hemberg In diesem Jahr wieder dabei ist der letztjährige Gewinner Marcel Steiner, der mit seiner Siegesfahrt nicht nur den Streckenrekord unterbot, sondern zu Saisonende auch seinen sechsten Schweizer Meistertitel errang. Als erster Austragungsort der nationalen Bergmeisterschaft steht Hemberg bei der Bergrennelite hoch im Kurs. Rund 200 Fahrerinnen und Fahrer werden den Saisonauftakt bestreiten. Vorjahressieger Marcel Steiner trat im vergangenen Jahr für alle überraschend mit Syn-Fuel, einem zu 85 Prozent kohlendioxid-reduzierten Kraftstoff, zum Bergrennen Hemberg an. Er errang nicht nur den Tagessieg, sondern unterbot auch den Streckenrekord seines Erzrivalen Eric Berguerand um sagenhafte 1,2 Sekunden. Dieses Jahr wird er alles daran setzen, seinen siebten Meistertitel nach Hause zu fahren und damit mit dem abwesenden Berguerand gleichzuziehen. Seiner Titeljagd gefährlich werden könnten insbesondere die beiden Aargauer Robin Faustini und Thomas Amweg. Bei den Tourenwagen ist der letztjährige Gesamtsieger Roger Schnellmann wieder am Start. Doch auch der Liechtensteiner Bruno Sawatzki, Reto Meisel aus Leuggern und der aus Moutier stammende Frédéric Neff sind heisse Kandidaten für einen Spitzenplatz in dieser Kategorie.
1968 fand das erste Bergrennen Hemberg statt. Damals sollte es als Test, möglichst ohne Publikum, über die Bühne gehen. Doch die Mund-zu-Mund-Propaganda funktionierte noch ohne Werbung und Internet: Zwischen 4000 und 6000 Zuschauer machten sich auf den Weg ins Toggenburg zum ersten Motorsportanlass auf dem Hemberg. Die damalige Rennstrecke war nichts für Ungeübte: Man fuhr noch auf Naturstrassen. Zum Glück wurde niemand verletzt, es blieb bei Blechschäden. Bis 1990 wurde das Bergrennen von der Strecke St.Peterzell nach Hemberg gefahren. Dann war erst einmal Schluss mit dem Rennzirkus, es wurden keine Wettbewerbe auf der Strecke mehr ausgetragen. Was genau dazu führte, darüber kann nur spekuliert werden. Es gab wohl einiges, was ausschlaggebend war. Sicher trug auch der Zeitgeist dazu bei: Die Sinnhaftigkeit von Motorsportevents wurde der Umwelt zuliebe zunehmend hinterfragt. Doch einige wollten sich damit auf Dauer nicht zufriedengeben. Bergrennen waren nach wie vor in der Schweiz von Gesetzes wegen erlaubt. Dann muss das doch auch im Toggenburg wieder möglich sein. Nach einigen Jahren Vorarbeit wurde 2008 der Verein Bergrennen Hemberg gegründet. 2011 erhielt dieser die Bewilligung des neuen Bergrennens und 2012 fand es statt. Die neue Strecke führt seit dem von Bächli ins Dorf Hemberg und ist rund 1,8 Kilometer lang. Schon die erste Ausgabe des neuen Events gab den Organisatoren recht: Den Motorsportanlass nach 22 Jahren Pause erlebten mehr als Zehntausend Zuschauer. Am Wochenende findet das elfte Bergrennen Hemberg nach der Wiedereinführung statt.
pd/hem
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