Tobias Jensen
stellt sein Debütalbum «What Needs to Be Said» in der Rotfarb Uznach vor.
Finanzprofis unter sich, von links: Urban Koller (Vorsitzender der Bankleitung), Rolf Brunner (Leiter Finanzberatung), Roland Kläger (Referent) und Yasemin Kizilaslan (Leiterin Vermögensberatung).
Fallende Zinsen und eine stark rückläufige Inflation lassen Roland Kläger, Leiter der Abteilung Investment Solutions bei der Raiffeisenbank, zuversichtlich in die Zukunft schauen, denn «das ist ein gutes Zeichen für die Aktienmärkte».
Konsumententipp Roland Kläger, bei Raiffeisen Leiter der Abteilung Investment Solutions, gab im Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg in Wattwil sowohl einen Überblick über die Börsenlage als auch über die Anlagemöglichkeiten. Eingeladen zum Event, das von über 100 Interessierten besucht wurde, hatte die Raiffeisenbank Mittleres Toggenburg.
Nach einem verhagelten Jahr 2022 habe sich im Jahr 2023 die Börse wieder erholt. Den Start ins Jahr 2024 bewertete Kläger als «solide». Das aktuelle Börsenumfeld gebe zum verhaltenen Optimismus Anlass. Insbesondere die Schweizer Wirtschaft präsentiere sich sehr stabil: Eine Inflationsrate von 1,3 Prozent, trage ebenso zu einer «gewissen Normalisierung und Erholung» bei, wie auch die sinkenden Zinsen. Kläger rechnete damit, dass spätestens im Frühherbst die sinkenden Zinsen an die Konsumenten weitergegeben würden. «Insgesamt ist das Bild hierzulande erfreulich», so Roland Kläger.
Während in der Schweiz die Krise also schon auf dem Rückzug sei, sehe das im internationalen Umfeld schon noch anders aus. Nichtsdestotrotz könnten die USA wegen ihrer robusten Konjunktur um eine Rezession herumkommen. Auch die Lage in der EU könnte schlimmer sein, selbst wenn diese in eine technische Rezession abgleiten sollte. Hingegen sei das Rezessionsrisiko in Deutschland nach wie vor «extrem hoch». Keinen grossen Einfluss auf den weltweiten Börsenhandel schreibt Kläger den US-Wahlen zu. «Unter dem Strich ist es für die Börse nicht so entscheidend, welcher der beiden Kandidaten sich durchsetzen wird». Viel kritischer sei da der Krieg in Nahost, da er Einfluss auf die weltweiten Transporte und die Lieferketten haben könnte.
In dem Umfeld könnte man nicht nur in Obligationen, sondern auch wieder vorsichtiger in Aktien investieren, so Kläger. Allerdings riet er davon ab, zu stark den aktuell angesagtesten Trends (Technologie, Medikamente gegen Fettleibigkeit) zu folgen, denn «wer den Stars des letzten Jahres nachspringt, der spekuliert nur und legt nicht an.» 2024 biete «viele Anlagechancen, aber Übermut ist nicht angesagt», betonte der Anlageprofi. Neben den Obligationen sei auch die Schweizer Börse mit ihren Pharma- und Nahrungsmitteltiteln ein sicherer Wert. «Der Schweizer Aktienmarkt wird bis Ende Jahr zu den besten Märkten gehören. Die USA ist anfälliger, auch wegen Gewinnmitnahmen. Und Europa hat Wachstumsprobleme, weil es stark industrie- und finanzleistungslastig ist. In einer Rangliste käme bei mir zuerst die Schweizer Börse, dann die USA und am Schluss Europa», so Roland Kläger. Alles in allem bleibe das Marktumfeld aber «schwankungsanfällig», weshalb der Referent dazu riet «jetzt nicht gerade voll aufs Gas zu gehen».
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