Christian Vogel
kämpft für eine Varianten-Abstimmung für das Hallenbad Bütschwl.
Karl Kempf beim Besuch eines Kindergartens, eines seiner vielen Hilfsprojekte in Rumänien.
Mit der Stiftung Car Elvetia hat die Familie Kempf viele Hilfsprojekte in Rumänien ins Leben gerufen. Regelmässig werden diese besucht. Gerade ist Karl Kempf von einer Reise mit vielen neuen Eindrücken zurückgekehrt.
Schänis Als anerkannte wohltätige Stiftung leistet Car Elvetia Direkthilfe bei den Ärmsten sowie schulische und berufliche Ausbildungsunterstützungen. Diese beginnen bei Kindergärten, gehen via Schulen und Berufsausbildungen bis zum stiftungseigenen Stipendienprogramm. Regelmässig ist jemand der Gründerfamilie Kempf aus Schänis für Begleitung und Kontrolle in den Orten anwesend. In diesem Jahr war das Karl Kempf. Alle Projekte befinden sich in drei Bezirken im Nordosten, also im ärmsten Teil des Landes. Als Hilfsprojekte bezeichnet Karl Kempf die Sozialhäuser, welche Car Elvetia zum Teil selbst aufgebaut hat. Weiter gehören dazu: ein Landspital, eine Schule speziell für gemobbte Kinder von benachteiligten Roma-Familien, die Berufsschule mit angegliedertem Lyzeum sowie das Stipendienprogramm, welches durch die Stiftung vor sieben Jahren gegründet wurde. Zusätzlich kümmert sich die Organisation nach wie vor um vielfältige Belange in einem Ort an der Grenze zu Moldawien, wo ihre ostrumänischen Hilfsaktivitäten einst begonnen haben.
Ein Hilfsprojekt betrifft eine Gruppe von kleinen Dörfern in der bewaldeten Gegend des Ostkarpatengebirges. Kempf besuchte dort zuerst die Berufsschule mit dem Lyzeum. «Dort werden Mädchen und Jungen während vier Jahren in einer Art dualem System in verschiedenen Berufen ausgebildet», berichtet der Stiftungsgründer. Aktuell sind von den 170 Lernenden je etwa 50 Prozent junge Frauen und Männer. Ein Teil davon bereitet sich gleichzeitig auf den Abschluss der Maturaprüfungen vor. Im Sommer, während der Semesterferien der Universitäten, traf sich Kempf hier auch mit Studenten. Ab dem Wintersemester befinden sich nun 15 Studierende mit einem Car-Elvetia-Stipendium an verschiedenen Universitäten. Der Besuch der Schule für Romakinder stand auch auf Kempfs Programm. Mit der Schulleiterin und dem Leiter der Arbeitsaktivitäten der erwachsenen Roma wurden deren Fragen und Probleme besprochen. Dass diese Schule für die Kleinen ein Bedürfnis ist, zeigt die Tatsache, dass die Anzahl der Kinder im Laufe des Jahres anhaltend ansteigt.
Auf halber Distanz zwischen der Berufs- und der Romaschule befindet sich ein Kloster, dessen Ordensschwestern in der Region vielfältig karitativ tätig sind. Kempf kann jeweils dort wohnen und den Schwestern bei ihrer Arbeit helfen. Der Besuch der Projekte einer Dorfgruppe in den Ostkarpaten gehörte auch zum Programm. Zwischen und zu den Dörfern gibt es teils keine Strassen, berichtet er. Im Sommer fahren Fuhrwerke durch ausgefahrene Wege oder über die Felder, aber im Winter kommt man nur zu Fuss voran. Hier fehlt es immer an warmer Kleidung und festem Schuhwerk. Seit acht Jahren ist die Stiftung in der Region aktiv. «Anfangs kümmerte man sich um erschütternde Fälle von Nothilfe», sagt Karl Kempf. «Da waren vier von den Eltern verlassene Kinder», erinnert er sich, «im Winter, ohne Nahrung, ohne Heizmöglichkeit in einem Häuschen mit defektem Dach.» Ähnlich schlimme Situationen waren es, als Kempf in stark beschädigten Hütten und Häuschen hungernde, alte und zum Teil invalide Leute entdeckte. Neben Nothilfeleistungen unterstützte Car Elvetia die Reparaturen der Gebäude.
Um den Kindern dieser sehr abgeschiedenen Dörfer etwas Abwechslung bieten zu können, hilft die Stiftung seit einigen Jahren jeweils mit, den Kinder-Campus, also ein Sommerlager, zu organisieren. Dabei ist es Car Elvetia wichtig, dass die Kinder während dieser zehn Tage jeweils ausreichend ausgewogene Nahrung erhalten. Die Kinder erleben Gemeinschaft und Freude und deren Eltern können sich unbekümmerter der Erntearbeit widmen. Im laufenden Jahr plante Kempf seine Rumänienreise so, damit er erstmals auch an diesem Kinder-Campus dabei sein konnte. Er wurde während eines heissen Sommertages zu allen möglichen Arbeiten eingeteilt. Am Abend wurde ihm als Auszeichnung sein T-Shirt von vielen Kindern vollgemalt. Seither nicht mehr gewaschen, habe es nun einen Ehrenplatz in Schänis.
Kempfs letzter Besuch der Reise war das Sozialzentrum, das Landspital, renovierte Kindergärten und Schulhäuser. Kempf trifft hier oft Leute, welche auf irgendeine Art Unterstützungen durch Car Elvetia erfahren haben. Bei seinem Aufenthalt wohnt er jeweils im Sozialhaus. So kann er sich direkt nach dem Funktionieren der Nothilfe, den vielseitigen Kinderunterstützungen, den Physiotherapien im Haus und vielem mehr erkundigen. Familien, welche er aus unterschiedlichen Kontakten und Gründen kennt, stattet er Betreuungsbesuche ab. Dabei erhält er immer wieder sehr direkte Hinweise, beziehungsweise hört er die Ansichten der Bevölkerung.
Die geplanten Reiserouten erfahren fast regelmässig kurzfristige Änderungen. Das verlangt von Kempfs oft rasche Anpassungen. Dies war auch im Jahr 2023 mehrmals der Fall. «Wichtig ist aber, dass am Schluss alle Vorhaben und Projektbesuche erledigt werden konnten», so Karl Kempf. ⋌pd/hem
www.carelvetia.ch
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